Origanum

Origanum.
Origanum.

[816] Origanum.

Origanum vulgare spontaneum, J.B. Raji Hist. Pit. Tournef.

Origanum vulgare, Cunila bubula, Plinii, C.B.

Origanum Anglicum, Ger.

Majorana sylvestris, Park.

Agrioriganum, sive, Onitis major, Lob.

frantzösisch, Origan.

teutsch, Wohlgemuth, Doste.

Ist ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, zu zwey und drey Fuß hoch, die sind harte, viereckigt und rauch. Die grösten Blätter sehen wie die an der Calamentha; die kleinsten wie am Majoran, und sind rauch, riechen gut, und schmecken scharff und gewürtzhaftig. Die kleinen Blüten wachsen auf den Spitzen seiner Stengel, wie dünne, schuppige Aehren, welche dicke Sträusser geben. Eine jede Blüte ist formirt als wie ein Rachen, oder wie ein Röhrlein, das oben in zwey labia zerspaltet ist, leibfarben oder bleichroth siehet. Wann die Blüte vergangen ist, so folgen gantz zarte, schier gantz runde Samen, die stecken in einer länglichten Hülse, welche der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzeln sind dünne, holtzig und zaserig. Dieses Kraut wächst auf den Feldern, an bergicht- und schattigen Orten: es führet viel kräftiges Oel und Sal essentiale.

Es dienet für den Kopf und Magen, treibet die Winde, ist gut für Mutterbeschwer, reiniget und eröffnet. Es befördert das Athemhohlen, dient für Engbrüstigkeit, die gelbe Sucht, die Milch zu mehren, den Schweiß zu treiben: es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Origanum kommt von ὄρος, mons, Berg, und γάνυμαι, gaudere, sich freuen/ sich ergötzen: als ob man wolte sagen, ein Kraut, das gerne auf den Bergen steht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 816.
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