Pavate

[846] Pavate.

Pavate, Acostæ, Lugd. Cast. Ap.

Arbor Erysipelas curans, Lusitanus.

Vasaveli, Canarin.

Ist ein indianischer Strauch, acht bis neun Schuhe hoch, nicht eben allzu ästig, grau, und träget nicht viel Blätter, welche den kleinen Pomerantzenblättern nicht unähnlich sehen, keine Stiele, und eine schöne grüne Farbe haben. Seine Blüte ist klein und weiß, bestehet aus vier kleinen Blättern, die in der Mitten eine weisse Fase, und auf dieser oben eine schöne grüne Spitze haben. Diese Blume hat schier eine Gestalt als wie die an dem ie länger ie lieber, bevoraus, wann man sie von fern ansiehet, und riechet eben so. Ihr Samen ist so groß, wie der Lentiscussamen, rund, und zu Anfangs grün, in etwas schwartz; wird aber gantz schwartz, wann er zeitig ist. Die Wurtzel ist weiß und etwas bitter. Dieser Strauch wächst an den Flüssen Mangate und Cranganor.

Die Indianer bedienen sich des Holtzes und der Wurtzel hauptsächlich zu der Cur der Rose: zerstossen dieselbe, giessen gesotten Reiswasser drauf und lassens stehen, bis daß es gantz sauer worden, hernach schlagen sie es warm auf die Rose, und lassen es des Tages zweymahl trincken, wann sie zuvor den Magen ausgescheuert haben. Sie lassens auch denjenigen trincken, welche mit hitzigen Fiebern beladen sind, die eine hitzige Leber und den Durchlauff haben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 846.
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