Perdix

[854] Perdix.

Perdix, frantzösisch, Perdrix, teutsch, Rebhun, ist ein gantz bekannter Vogel, der niedrig an der Erde fleugt, und auf dem Lande lebet. Es giebet seiner zweyerley Arten, die aber blöslich durch die Farbe unterschieden werden. Die grauen sind die gemeinsten und werden überall gefunden. Das junge Rebhun heisset auf frantzösisch Perdreau. Das rothe Rebhun ist höher geachtet und findet sich in Poitu, in Xaintonge und in Anjou. Es lebet von Schnecken, von Körnern, von den jungen Sprossen von allerhand Bäumen und Kräutern. Es führet viel Oel und flüchtiges Saltz.

Sein Fleisch, gegessen, oder als eine Brühe gebraucht, giebt gute Kraft, macht guten Samen und mehret die Milch bey säugenden Frauen.

Blut und Galle dienen zu Augengeschwüren, zum Staar, wann sie noch warm, so wie sie aus dem Thiere kommen, eingetröpfelt werden.

Die Federn werden angesteckt und der Rauch den Weibern, die mit Mutterbeschwer befallen sind, zu Dämpfung der Dünste, zugeblasen.

Der Name Perdix soll von dem Geschrey dieses Vogels entstanden seyn, weil dieses fast so lautet. Auf griechisch heisset es πέρδιξ.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 854.
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