Ptarmica

[920] Ptarmica.

Ptarmica, Ger.

Ptarmica vulgaris, Park.

Ptarmica vulgaris, folio longo serrato, flore albo, J.B. Raji Hist. Pit. Tournef.

Ptarmica vulgaris, sive pratensis, Clus. Hist.

Draco sylvestris, sive Ptarmica, Dod.

Dracunculus pratersis serrato folio, C. B.

teutsch, weisser oder spitziger Rainfarn, weisser Dragun, wilder Bertram.

Ist ein Kraut, das insgemein zu anderthalben Schuh hoch wird, jedoch bisweilen auch wol bis zu viertehalben Schuhen in die Höhe schiesset. Es treibet einen einigen Stengel, der ist gantz schlanck, rund, hol als ein Röhrlein oder Pfeifflein, ziemlich veste, von unten an bis oben aus mit langen Blättern besetzet, die wie die am Dragun aussehen, rund, umher scharff ausgezackt, von Farbe braungrün und gleissend, von Geschmack so brennend wie das Pyrethrum. Der Stengel theilet sich oben in einige Sprossen, oder kleine Zweige, die tragen auf ihren Spitzen weisse Blümlein, die wie mit Strahlen umgeben, als dichte Büschlein, gleich denen an der Schafgarbe; doch sind sie um ein gut Theil grösser. Wann diese vergangen sind, so folgen drauf gantz zarte Samen. Die Wurtzel ist lang und lauter Fäden. Dieses Kraut wächst wo es steinig und bergicht, auch dunckel oder schattig ist, auf den Rainen der Felder, in den Wiesen: führet viel scharffes sal essentiale und Oel.

Es machet niesen, wenn man es in die Nase[920] zeucht; und macht auswerffen, wenn man es kauet: es stillet die Zahnschmertzen.

Ptarmica kommt von πτάρμος, sternutamentum, niesen: weil dieses Kraut zu niesen machet, wann nur ein Blatt davon wird in die Nase gestecket.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 920-921.
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