Putorius

[929] Putorius.

Putorius, seu Ichtis, frantzösisch, Putorie, ist ein Geschlecht der wilden Wiesel, oder ein klein vierfüßiges Thier, in etwas grösser als ein zahmes, oder ein solches Wieselgen, dergleichen sich in Häusern aufzuhalten pflegen. Es hat einen Leib als wie ein Marder, ist aber viel grösser; sein Hals ist geschlancker und der Bauch weiter. Die Haar auf seinem Felle sind unterschiedner Länge, einige sind kurtz und gelb, die andern lang und schwartz. Auf dem Rücken siehet es gemeiniglich als wie ein Hase aus: der Bauch ist weiß, die Seiten gelb, die Schenckel sind gar kurtz und schwartz, der Schwantz ist ziemlich lang, dicke und schwartz. Es wohnt an wüsten Orten, in Wäldern, am Strande der See und an den Ufern der Flüsse in den Nordländern. Es lebet von Ratten, von Vogeln, von Fröschen, und Fischen, nach welchen letztern es gar sehr begierig ist. Aus seinem Leibe geht ein häßlich stinckender Geruch.

Sein Fleisch zertheilet, wann es aufgeleget wird.

Putorius kommt von putore, Gestanck, als ob es heissen solte, ein stinckendes Thier.

Ichtis kommt von ἰχϑὺς, piscis, Fisch, welcher Titel diesem Thiere darum ist gegeben worden, weil es die Fische so gar gerne mag.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 929.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika