Sagapenum

Sagapenum.
Sagapenum.

[979] Sagapenum.

Sagapenum,

Serapinum,

Sacoponium.

Ist ein Gummi, das aussen braune sieht, inwendig weißlicht, von starcken, unannehmlichen Geruch, und scharffen Geschmack; das tringet durch die Risse, die in eine plante ferulacea oder in eine Art der Fetula mit gar kleinen Blättern, gemachet werden. Es führet viel Oel und Sal volatile. Im Weine, Eßig und im Saft von Kräutern läst sichs zwar gar wol auflösen; alleine, man thut besser, daß mans stossen läst, wann man es will zu ein und andern compositionen brauchen; dann, weil es nothwendig über dem Feuer muß aufgelöset und wieder[979] dick gemachet werden, so verfleugt und vergehet der meiste Theil von seinem flüchtigen Saltze, worinnen doch die gröste Kraft besteht. Man muß daher zu frieden seyn, wann man sich reines angeschaffet, daß man es trocken werden und dann stossen lasse.

Es zertreibet, ist durchtringend und eröffnend, purgiret ein wenig, treibet den Schweiß, hebet die Verstopfungen der Leber, des Gekröses und der Miltz, macht einen leichten Athem und stärcket die Nerven. Es wird zur fallenden Sucht gebrauchet, zur Lähmung der Glieder, zur Engbrüstigkeit, zu Beförderung der weiblichen Reinigung und den Harn zu treiben, die Dünste zu dämpfen, wann es innerlich gebrauchet wird. Es wird äusserlich gebraucht und die groben dicken Feuchtigkeiten dadurch zur Zeitigung gebracht; es reiniget und zertheilet.

Sagapenum kommt von sagire, acute sentire, scharff empfinden, und pinus, Fichte, weil dieses Gui einen so starcken, scharffen Geruch hat, der, wie man sagen will, dem Geruch der Fichten gleich seyn soll. Serapinum heisset es um eben dieser Ursache willen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 979-980.
Lizenz:
Faksimiles:
979 | 980
Kategorien: