Scorodoprasum

[1024] Scorodoprasum.

Scorodoprasum dictum, J.B. Raji Hist.

Scorodoprasum primum, Clus. Ger. Emac.

Scorodoprasum sive Alliporrum, Adv.

Allium sphæriceo capite folio latiore, sive Scorodoprasum alterum, C.B.

Ampeloprasum, Dod.

frantzösisch, Ail poireau.

teutsch, Ackerknoblauch.

Ist ein Kraut, das etwas von dem Lauch und Knoblauch an sich hat. Sein Stengel wird zwey bis drey Schuhe hoch, ist untenher des Fingers dicke, und wird nach obenzu immer dünner und dünner, auf Art der Binsen. Die Blätter sind des Lauches Blättern gleich, doch grösser. Des Stengels Spitze träget einen kugelrunden Knopf, der ist, als wie der an der Zwiebel, mit einer Haut bedecket, in welcher ein gantzer Hauffen Blüten, dicht auf einander liegen. Wann diese Blüten sich aufthun, so lässet eine iede sechs weisse Blättlein sehen: wann dann dieselbigen vergangen sind, so folgen darauf kleine Früchte mit drey erhabenen Ecken, die stecken voller schwartzer Samen, die wie der Zwiebelsamen sehen. Die Wurtzel ist ein Knollen oder Bulbe, als wie die Zwiebel, mit gar viel weissen Häuten überzogen, die sich, als wie am Knoblauch, von einander sondern lassen, einen starcken Geruch und beißigen Geschmack haben. Dieses Gewächse wird in warmen Landen mit Fleiß gebauet: es führet viel Sal essentiale oder volatile und Oel.

Es hat eben einen sochen Geruch und Geschmack, als wie der Lauch und der Knoblauch, eröffnet trefflich starck, und treibet den Urin und der Weibspersonen Reinigung, zertreibet den Nieren- und Blasenstein: es widerstehet auch dem Gifte, wann man es innerlich gebrauchet. Man kan es auch auf die Geschwüre legen, damit dieselbigen reiff werden und aufgehen mögen.

Scorodoprasum kommt von σκόροδον, allium, Knoblauch, und πράσον, porrum, Lauch, als ob man wolte sprechen, Lauchknoblauch.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1024.
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