Scorzonera

Scorzonera.
Scorzonera.

[1028] Scorzonera.

Scorzonera, Dod. Lob. Raji Hist.

Scorzonera latifolia sinuata, C.B. Pit. Tournef.

Scorzonera Hispanica major, Park.

Viperaria, sive Scorzonera Hispanica, Ger.

Tragopogon Hispanicus, sive Escorzonera, aut Scorzonera, J.B.

Tragopogon peregrinus, vel Hispanicus, Gesn. Hort.

frantzösisch, Scorzonaire.

Cercisi d'Espagne.

teutsch, Haberwurtz.

Ist ein Kraut, das einen Stengel auß zwey Fuß hoch treibet, der ist rund, streiffig und hol, zertheilet sich in einen Hauffen Seitenzweige, die wie mit etwas wenig Wolle überzogen sind. Die Blätter sind lang, so ziemlich breit, sehen schier wie die am Tragopogon aus, sind glatt, umgeben den Stengel mit dem Untertheil, sind manchmahl ein wenig kraus und ausgeschweifft, voll Adern und haben vorn am Ende eine lange schmale Spitze, nebst einer dunckelgrünen Farbe. Die Blüten wachsen vorne auf den Spitzen der Zweige: iedwede ist ein Büschel gelber halber Blümlein, die von einem Kelche umfangen werden, der fast als wie ein klein Gelendersäulgen siehet, und aus viel Blättern, wie aus Schupen bestehet. Nach der Blüte folgen lange, dünn und weisse Samen, mit Bärten oben auf. Die Wurtzel ist eines Fusses lang, einfach, des Daumens dick, auswendig schwartz, inwendig, weiß, zart und leichtlich zu zerbrechen, fleischig, saftig und voll Milch, süß von Geschmacke, gut zu essen, wann sie gesotten worden: in der Fasten ist sie in der Küche sehr gebräuchlich. Dieses Gewächse wird in den Küchengärten gebauet; in Spanien wächsts ohne Wart, an feuchten Orten wo auf den Bergen im Gebüsche. Es führet viel Sal essentiale.

Es soll gut seyn wider der Natter und Schlangen Biß, dem Gifte zu widerstehen, den Schweiß und Harn zu treiben, desgleichen auch der Weiber Reinigung, wider die fallende Seuche, zu den Pocken und für die Pest.

Scorzonera kommt von Escorso, einem Catalonischen[1028] Worte, welches soviel bedeutet als Vipera, eine Natter, Viper: weil diese Wurtzel wider den Natterbiß gebrauchet wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1028-1029.
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