Sesamum

Sesamum.
Sesamum.

[1045] Sesamum.

Sesamum Dod. C.B.J.B. Raji Hist.

Sesama, Cæsalp.

Sempsem, Alpino.

Digitalis orientalis Sesamum dicta, Pit. Tournef.

frantzösisch, Sesame oder Jugeoline.

teutsch, Leinflachsdotter.

Ist eine Gattung Digitalis, oder ein Kraut, das einem Stengel oder Rohr, als wie die Ferula zu treiben pfleget, der wird auf anderthalben Schuh hoch, ist gerade, steiff, viel dicker und weit ästiger als wie die Hirsenstengel. Seine Blätter sind länglicht und spitzig, dicke und röthlichtgrüne, einige gantz, andere ausgezackt. Die Blüten entspriessen aus den Winckeln, zwischen den Stengeln und Blättern heraus, sind groß und länglicht, oben ausgeschweifft, einem Fingerhute nicht unähnlich, und weiß von Farbe. Nach denenselben folgen gelbe Früchte, die sind eckigte Hülsen, jedwede in zwey Fächlein abgetheilt, so voller länglichter oder ovalrunder, weisser Samen stecken, die voller Marck und Oel sind, süsse schmecken und etwas Nahrung geben: es wird ein Oel daraus geprest, das dient zum essen und zum brennen. Dieses Kraut wächst in Syrien, in Candien, zu Alexandria und in Indien. Es giebet sehr viel Samen.

Die Egyptier brauchen dieses Kraut zur Bähung für das stechen auf der Brust, für schweres Athemhohlen, für böse Augen, die harten scirrhösen Beulen und Geschwulst zu erweichen, auch zu Clystiren,[1045] wider die Colic, den Leib gelind zu halten, und der Weiber Reinigung zu befördern.

Der Samen wird als wie der Hirse zur Speise gebraucht: er dienet zum er weichen, zum lindern, zum befeuchten, zum zertheilen, die Schmertzen zu stillen, und den Samen zu befördern.

Das Oel davon erweichet, zertheilet und ist den Nerven gut, wann es äusserlich gebrauchet wird.

Sesamum kommt von dem egyptischen Worte Sempsem, das bedeutet eben soviel: auf griechisch σήσαμον.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1045-1046.
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