Silex

[1048] Silex.

Silex, frantzösisch, Caillou, teutsch, Kiesling, Kiesel, Kieselstein, ist eine Art Stein, so viel härter als der Marmor, gleich und glatt, lind anzufühlen, dicht und schwer, von allerley Farben, wächst an viel Orten, z.E. in den Schachten, auf den Gebürgen, in der Erde mit dem Sande, und in den Flüssen. Es giebet seiner mancherley Gattungen. Er wird prepariret, wann man ihn oftmahls glühend macht und wiederum in Wasser oder Eßig löschet, bis er gantz mürbe wird, alsdann wird er gerieben.

Die preparirten Kieselsteine sollen gut seyn für den Stein und Gries, die Verstopfungen zu heben, wann sie eingenommen werden. Ich aber wolte vielmehr glauben, daß sie viel eher sähig wären die Steine in des Menschen Leibe zu vermehren, als zu mindern. Zum reine machen der Zähne braucht man sie mit gutem Nutzen.

Zu Medoc in Guienne wächst in dem Sande eine Art Kieslinge, die sind überaus harte und glatt, gantz crystallin, gemeiniglich so groß wie eine Haselnuß oder als wie eine Muscatnuß, weiß und gläntzend; wann sie geschnitten werden, spielen sie wie ein Diamant: es werden auch falsche Diamanten davon gemacht.

Silex kommt vom hebräischen Selag, das bedeutet eben soviel.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1048.
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