Stoechas

Stoechas Arab.
Stoechas Arab.

[1082] Stoechas.

Stœchas, Dod.

Stœchas vulgaris, Park.

Stœchas purpurea, C.B. Pit. Tournef.

Stœchas Arabica vulgo dicta, J.B. Raji Hist.

Stachus sive Spica hortulana, Ger.

Stichas, Fuch.

Astochodas Arabum.

frantzösisch, Stœcas Arabique.

teutsch, Stöchaskraut, arabischer Stöchas.

Ist ein gar schönes Gewächs, welches, als wie ein Strauch, einen Hauffen Stengel oder Ruthen treibet, zu anderthalben bis auf zwey Schuh hoch, die sind holtzig u. zertheilen sich in einige Seitenzweiglein. Seine Blätter sind den Lavendelblättern gleich, jedoch ein gut Theil kleiner, schmal und weiß. Auf den Spitzen stehen Aehren, oder schupige Köpfe, die sind länglicht und auf einem jeden stehet zu oberst ein Büschel Blätter wie ein Bart: sie sind mit kleinen Blümlein besetzet, die als wie kleine Rachen formiret, purperfarben oder blau aussehen und stehen Staffel- oder Stuffen-weise an den Köpfen, nach der Länge hinauf. Nach einem jeden Blümlein folgen vier Samenkörner, die sind bey nahe rund, schwärtzlicht und stecken in einer Hülse, welche der Blumenkelch gewesen. Seine Wurtzeln sind holtzig. Das gantze Gewächs hat einen gewürtzhaftigen Geruch und einen scharffen, in etwas bittern Geschmack. Es wächset häuffig in Provence und in Languedoc, auf den Inseln Hieres, welche von den Alten Isles Stecades, Insulæ Stœchades genennet wurden. Es liebet dörr- und trockene Orte, und von daher werden die gedörrten Stöchasähren mit ihren Blümlein besetzt, zu uns anhero, nach Paris, gebracht, und zur Artzney gebrauchet. Wann sie ihre Farbe und ihren Geruch behalten sollen, so müssen sie zwischen grauen Papiere getrocknet und hernach in einer Büchse oder Schachtel wol verwahret werden.

[1082] Diejenigen Aehren von dem Stöchaskraute soll man nehmen, welche dicke und recht völlig sind, frisch und wolriechend, daran auch fein viel Blüten zu befinden: wann sie alt werden, verliehren sie Geruch und Farbe. Sie führen viel ziemlich kräftig Oel und flüchtig Saltz.

Stœcas oder Stœchas Arabica ist es darum genennet worden, dieweil vor diesem seiner die Menge aus Arabien gebracht wurde.

Es machet dünne, reiniget, eröffnet, dient für den Kopf und für die Mutter. Es stärcket das Haupt und Gehirn, treibt den Urin und der Weiber Reinigung, widerstehet dem Gift, vertreibet die Schwermuth, und wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Stœchas kommt von den Inseln Stecades, welche anietzo les Isles d'Yeres, genennet, woselbst es häuffig pflegt zu wachsen. Diese Inseln liegen auf der Küste von Provence, gegen Marseille hinzu.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1082-1083.
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