Thuya

Thuya.
Thuya.

[1134] Thuya.

Thuya Theophrasti, C.B. Pit. Tournef.

Thuya, sive Thya vulgo, Cam.

Arbor vitæ, Ger. Park.

Arbor Paradisæa, Lutetian. Lugd.

Arbor vitæ sive Paradisiaca vulgo dicta, odorata, ad sabinam accedens, J.B. Raji Hist.

frantzösisch, Arbre de vie.

teutsch, Baum des Lebens.

Ist ein Baum, der eben nicht gar hoch, dessen Stamm hart und knotig und mit einer dunckelrothen Rinde überzogen. Die Zweige breiten sich wie Flügel aus. Die Blätter sehen einiger massen als wie Cypressenblätter, sind jedoch breiter uñ wie kleine Schupen, die auf einander liegen. An statt der Kätzlein oder Blüten bringt er kleine, gelblichte und schupige Knöpfe oder Knospen, daraus hernachmahls länglichte Früchte werden, welche aus etlichen Schupen bestehen, zwischen denen die länglichten Samen zu befinden, so wie mit einem häutigen Flügel eingefasset sind. Dieser Baum hat durchaus einen starcken Geruch und sonderlich die Blätter; dann, wann sie zwischen den Fingern gedrücket werden, so bekommen dieselbigen einen starcken, hartzigen Geruch davon, der nicht sobald vergehet. Sie schmecken bitter.

Der Baum des Lebens kommt ursprünglich aus Canada, daher der allererste, welcher in Europa ist zu sehen gewesen, dem König Francisco I. überbracht ist worden. Er wird in den Gärten gebauet: hält den Winter aus, verliehret aber von der Kälte seine grüne Farbe guten Theils, und seine Zweige sammt den Blättern werden schwärtzlicht, bis zum Frühling hin, da bekommen sie ihre schöne Farbe wieder. Er führet viel Oel und sal essentiale oder volatile.

Die Blätter zertheilen, trocknen, treiben die Blähungen und den Schweiß.

Das Holtz reiniget, ist gut für den Kopf, treibet den Schweiß, widerstehet dem Gift, und ist gut zu den Gebrechen der Augen und der Ohren, wann es als ein Pulver oder abgesotten gebrauchet wird.

Thuya' sive Thya kommt von ϑὺω, suffio, ich räuchere: weil dieses Holtz gut riecht und zu dem Raucherwercke dienet.

[1134] Arbor vitæ wird er darum genannt, dieweil er Sommers und Winters über grüne bleibet: oder von wegen seines starcken Geruchs.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1134-1135.
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