Unifolium

[1201] Unifolium.

Unifolium, Dod. Brunf.

Monophyllon, Ger. Raji Hist.

Lilium convallium minus, C. B.

Unifolium, sive Ophris unifolia, J. B.

Monophyllum, seu Unifolium, Park.

Henophyllum, vel Monophyllum, Gesn. Hort.

Smilax unifolia humillima, Pit. Tournef.

teutsch, Einblatt.

Ist eine Gattung Smilax, oder ein niedrig Kräutlein, das einen kleinen Hauffen Stengel treibt, etwan des Fingers lang, der ist gar dünne und bringet unten, wo er sich anhebt, mehr nicht dann nur ein einig Blatt, das gut so breit ist wie das Epheulaub, spitzig und aderig. Wann aber der Stengel wächst und höher wird, sodann bekommet er noch eines, oder ein Paar andere, die sehen zwar gleich also aus, sind aber um ein gut Theil kleiner. Die Blüten sind klein und weiß, bestehen eine jede aus fünff Blätterlein in Sternenform, riechen wenig oder gar nichts. Wann die Blüte vorbey ist, so folget eine kleine, kugelrunde Beere, die ist weich und roth, wann sie reiff worden, und beschliesset unter ihrer Haut einige Samenkörner von eben solcher Gestalt. Die Wurtzel ist gar zart und zaserig, weiß und kreucht herum, hat einen süßlichten Geschmack. Dieses Kräutlein wächst im Holtze, an schattigen Orten, unter den Mayenblümlein. Es blühet im May oder im Junius.

Es ist ein gutes Wundkräutlein. Die Wurtzel wollen einige zu den Pestbeulen gut halten, wann sie zerstossen, eines Quintleins schwer, zu Anfang der Kranckheit, eingegeben wird.

[1201] Unifolium heist es, dieweil es im Anfang mehr nicht als ein Blatt bringet.

Monophyllon kommt von μόνος, solus, eintzeln und φύλλον, folium, ein Blatt, als ob man wolte sprechen, ein Kraut mit einem eintzelnen Blatte.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1201-1202.
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