Verbena

Verbena.
Verbena.

[1170] Verbena.

Verbena communis, Ger.

Verbena communis caruleo flore, C.B. Pit. Tournef.

Verbena communis & sacra recta, Ad. Lob.

Verbena mas, seu recta & vulgaris, Park.

Verbena vulgaris, J.B. Raji Hist.

Verbenaca, Matth. Lac.

Verbenaca recta, Dod.

Herba sacra, Ang. Tar.

Hierobotane mas, Brunf.

Columbaris, Herm. Barbaro.

frantzösisch, Vervene.

teutsch, Eisenkraut.

Ist ein Kraut, das Stengel treibet zu anderthalben Schuh hoch, die sind eckigt und hart, ein wenig rauch, bisweilen röthlicht und ästig. Die Blätter sind länglicht gar tieff eingekerbet, runtzlicht und von Geschmacke bitter u. unangenehme. Die Blüten wachsen als wie lange, dünne Aehren, sind klein, wie kleine Rachen gestalt, gemeiniglich blau, bisweilen weiß. Jedwede ist ein Röhrlein, welches oben ausgeschweifft und in fünff Theil zertheilet ist. Wann dieselbigen verfallen, so wird aus ihrem Kelche, der wie ein Hörnlein siehet, eine Hülse, mit vier gar dünnen und länglichten Samen, die nahe an einander sitzen, angefüllt. Die Wurtzel ist länglicht und etwas dicker als der kleine Finger, mit einigen Zäserlein besetzt und schmecken bitterlich. Dieses Kraut wächst an den Wegen, an den Hecken, an den Mauern und an andern ungebauten Orten: es blühet im Junius: führet viel Sal essentiale und Oel.

[1170] Es zertheilet und machet dünne, dient für den Kopf und zu den Wunden, eröffnet, mehret die Milch, zermalmet den Stein in Nieren und der Blase, dient zu der Colica, von Blähungen entstanden.

Der frisch ausgetruckte Saft vom Eisenkraut purgiret und führt insonderheit den Schleim wol aus: welches die vielfältige Erfahrung mich gelehret hat. Die dosis ist drey bis sechs Untzen. Zerquetscht dient dieses Kraut wider den Schmertz in Seitenstechen, wann es auf die böse Seite geleget wird. Es hinterlässet einen rothen Fleck auf der Haut.

Verbena kommt von verrere, kehren, auskehren, dieweil vorzeiten die Altäre mit diesem Kraute abgestäubet wurden.

Hierobotane kommt von ἱερὰ, sacra, heilig, und βοτάνη, herba, Kraut, als ob es heissen solte heiliges Kraut, dann dieses Kraut gebraucheten die Heyden ehedessen zu allerhand ihren Aberglauben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1170-1171.
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