Ein kurtze Ermahnung an die Wienner / was Danck sie sollen der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit abstatten / wie auch der verstorbner Freund nicht vergessen.

[373] Meine Wienner / es seynd wenig vnter euch anzutreffen / die etwann so einfältig / daß sie nicht könten drey zehlen / weil dann euch der Himmel mit so fähigen Witz ist günstig gewest / daß ihr mehrer könt als drey zehlen / so wünsche ich doch gern / ihr möcht wenigst nicht können dreymahl drey zehlen / das ist Neune / verstehe aber jene außsätzige Männer / so von der heylwürckenden Hand Christi ihr gewünschte Gesundheit erhalten / vnd[374] nur einer von disen auß verpflichter Danckbarkeit das DEO gratias dem HErrn demütigst abgelegt / die übrige Neun seynd wegen ihrer Vndanckbarkeit nit vngleich gewest den jenigen Dingen / welche da die Brüder Joseph über ihre Traydt-Säck in Egypten gemacht / in deme sie dieselbe zusammen gebunden (seynd Knöpff gewest) dahero nicht vnbillich der Seeligmacher es geandt hat / novem ubi sunt? Dise dreymahl drey / dise vndanckbahre Zahl / glaub ich ja nicht / das die Wieñstatt werde zehlen / sonder tröste mich / als werde sie ewig dem mildseligsten Gott mit auffgehebten Händen dancken vmb die übermässige Gnad / daß er sie so bald von der verdienten Ruthen barmhertzigst erlöset hat.

Wohl recht setzet der H. David in einem Psalmen siben vnd zwantzigmahl die vnendliche Göttliche Barmhertzigkeit / quoniam in æternum misericordia ejus.[375]

Warumb Saltzburg disen Nahmen tragt / ist Ursach der Heilige Rupertus / welcher allda wunderthätiger Weiß das Saltz erfunden; Warumb die Statt Constantinopel disen Namen führet / ist Ursach der Kayser Constantinus / der sie also kostbar erbauet hat; warumb Franckfurt mit disem Namen pranget / seynd Ursach die Francken / so alldorten ihr gewöhnliche Furth vnnd Durchzug hatten; Warumb Bern in Schweitzerland also heisset / ist dise Ursach: derselbige Fürst / so sie erbauet / befande sich einmahl auff einer Jagt / vnd tragte seinen Hoff Cavalieren vor /wie daß er gesiñt seye / an demselbigen Orth ein Statt zuerbauen / vnd ihr den Namen schöpffen von dem nechsten Wildt / so ihm werde begegnen / vnd weil er zum ersten einen Bern angetroffen / also muste die Statt Bern heissen / dahero die Bau-Leuth vnd Bauers-Leuth / wie sie den Wald[376] vmbgehauen / pflegten diß gemeine Liedl zusingen:


Ihr Bäumer vnd Höltzer fallet gern /

Dann dise Statt soll heissen Bern.


Jetzt laß sehen / was dann der jenige vor ein Namen führt / der vns erschaffen vnd erlöst hat / vnter dem alles / auß dem alles? Wir Teutsche nennen ihn GOTT / welches so vil ist als Gut / vnnd pflegte man bey den alten Teutschen an statt gut GOTT zusagen / also / wann sie wolten sagen / die Sach ist gut / redeten sie / die Sach ist GOtt / auß welchem allen Sonnenklar erhellet / das die Teutsche ein absonderlichs Vertrauen auff GOtt setzen / vnd die Göttliche Gütigkeit / welche sie dann zu allen Zeiten reichflüssig erfahren haben / forderst wir allhier zu Wienn / die wir zwar von dem gerechtisten Gott vnserer Sünden halber seynd gezüchtiget[377] worden / so bald man aber sammentlich an die Brust geklopfft / Sti vnd Händ gegen Himmel gehebt / hat vns der mildhertzigste GOtt erhöret / vnd gnädigst solche grassirende Contagion gelindert / auch endlich gar abgewendt / absonderlich / wie man mit offentlicher Andacht vnd höchst aufferbaulichem Eyffer zu Ehren der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit ein schöne Seulen auffgericht auff dem Graben / vnd haben damahl die Wienner schier besser gethan / als Petrus auff dem Berg Tabor, allwo er drey Tabernackel wolte auffrichten / die andächtige Wienner aber bauten ein dreyecketen Tabernackel / verstehe das dreyeckete Hertz / welches ein jeder der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit damahlen vhrbietigst gewidmet hat.

Die Astrologi stellen allerley wunderseltzambe Figuren in Himmel / vnter andern ist eine gleich vnter dem Fisch vnd Widder / die hat sehr viel[378] Stern / deren aber drey seynd Sparsibiles, das ist / an einem jeden Eck ein grosser wohlscheinender Stern / dise Himmels-Figur tauffen sie den Triangel / vnd bilden ihn solcher Gestalt vor:


Ein kurtze Ermahnung an die Wienner

Lassen sich lauten / das wer vnter dem Triangel gebohren wird / der verkehre sich gar offt im Hoffen /leyde mehrmahl ein vnseeligs Leben / seye der Armuth vnterworffen / vnd gelange in die Bettler-Zech /auch so er schon zu hohen Ehren gereichet / so breche doch bald wider die Banck mit ihm; dergleichen Calender Schimpff messen die Stern-Seher dem Triangel zu / vnd hat solcher gar ein geringes Lob bey den Astrologos; Seye dem wie es wolle / dises Orths begehr ich solches Gestirn nicht zuverfechten; ich zeige aber einen schönern / vñ vnendlich günstigern Triangel in dem Himmel / diser ist die Allerheiligste Dreyfaltigkeit /[379] in disem Göttlichen Triangel hat die Wiennstatt nichts als Stern gefunden / verstehe lauter Glück vnd Stern / will sagen / lauter Gnad vnd Huld hat erstgedachte Haubtstatt erworben / vnd förchtet künfftiger Zeit von dem Himmel nimmermehr die scharffe Ruthen / sonder hoffet allerseits einen vnverwendlichen Wohlstand vnd Seegen / zu mehrerm Trost hat sie angeruffen / vnnd ruffet noch an allhiesige Residentz Statt die übergebenedeyte Jungfrau vnd Königin deß Himmels Mariam / damit durch dero vielwürckende Vorbitt / GOtt Vatter / dessen sie ein Tochter / GOtt Sohn / dessen sie ein Mutter / GOtt Heiliger Geist / dessen sie ein Gesponß / die Allerheiligste Dreyfaltigkeit / dero sie ein gewidmeter Tempel / die gütigste Augen vnd vnerschöpffliche Gnadenschoß desto[380] willfähriger gegen vns wende; bleibt also jene Feder ohne Grund / welche vor drey Monat zu Preßlau einen Bogen in Druck verfertiget /mit Vorgebung / daß die gemeine Leuth zu Wienn außsagen / wann sie vnser Frau auff dem Hoff hätten seyn lassen / vnd ehender zu der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit geruffen / wären sie schon längsten der scharffen Ruthen befreyt worden; Ich wüntsche nur /ein solcher möchte auff einen halben Tag nacher Wienn kommen / da wurde er augenscheinlich noch finden / die immer beständige Andacht zu der Mutter GOttes / vnd zielet solcher Eyffer nur dahin / daß wir nur flehentlich ersuchen die Vorbitt diser mächtigsten Mutter bey GOtt / bey der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit / auch gereichet dises im wenigsten nicht dem Allerhöchsten zu einer Unehr / sonst müsten auch die Gebett / so der Gegentheil zu dem Schutz-Engel hat /nit[381] zu lässig seyn / dann so man einen Engel kan anruffen / warumb nicht auch / ja forderst die Königin der Engel?

Ich weiß zwar wohl / daß dises kleine Tractatl werde auch gerathen in die Händ vieler / welche das Fegfeuer vor ein Affter-Wunder vnd Heiliges Gedicht halten / denen ich es vor dißmahl mit häuffigen Argumenten nit gesint bin zuwiderlegen / sonder lasse an statt meiner reden folgende Zeugen vnd Zeugnussen: Tob. c. 4. 2. lib. March. c. 12. S. Paul. 1. Cor. c. 3. S. August. Epist. 118. S. Ambros. in Psal. 65. S. Chrysost. hom. 32. super Math. S. Ephrem in suo Testament. S. Hieron. in Epist. 150. S. Gregor. lib. 4. Decalog. c. 39. S. Thomas Angel. 3. p. 986 art. 4. Wende mich dahero forderst zu den Wiennern / vnd erinnere dieselbe / daß sie doch ihrer durch die Contagion verstorbener Anverwandten nicht sollen vergessen / dann gar wohl glaubig ist es / das viel vnd[382] aber viel von der Göttlichen Justitz in die zeitliche Pein deß Fegfeuers seyn geworffen worden. Es ist ein Blum mit Namen Sonnen-Wend / dise ist also verliebt in das strahlende Sonnen-Liecht / daß sie auß Zwang der übermässigen Lieb selbiges vnverwendlich anblicket / vnd wie sich dise Hi els-Fackel wendet /also wend sich gleichförmig dise Blum / ja wann solche an statt der Blätter Flügel hätte / glaubte ich vngezweiffelt / daß sie schnell eyfferig wurde hinauff fliegen zu disem guldenen Schatz / wann nun die Sonn vntergehet / vnd ihre schönste Strahlen vnter die Erd fallen / so vermuthest du etwann / als erlösche gleichmässig die Lieb diser Blumen? Nein / nein /sonder nicht ohne Verwunderung ist zu sehen / wie die Blum vor lauter Traurigkeit die gelbe Blätter zusammen ziechet / das goltfarbe Angesicht halben Theil verhült / vnd mit[383] geneigtem Haubt gegen der Erden schauet / wo das Liebste verborgen.

Von diser Sonnenblum kanst vnd solst billich mein Wienner ein heylsambe Lehr schöpffen; Gedencke /das du disen vnd dise Verwandte geliebt hast über alles / gedencke / das dero Gesellschafft dir ein einige Erquickung gewest ist / gedencke / das dero Gutthaten in Magnets. Kräfften dein Hertz gezogen / weil aber dise durch den wütenden Todt seynd vnter die Erd gerathen / also lasse fein dein vorgehabte Lieb vnd Treu noch nicht erlöschen / sondern wende mit der Sonnen-Wend dein Angesicht zu der Erden / in dero /vnter dero dein verstorbener Vatter / Mutter / Schwester vnd Anverwandte ligen / schencke vnd schicke ihnen ein heiliges Allmosen / ein Heilige Communion / ein Heiligen Rosenkrantz / forderst ein Heilige Meß / damit sie Krafft deren[384] auß dem peinlichen Fegfeuer desto ehender die Seeligkeit erreichen.

Ob zwar der harte König Pharao gegen seinen zwey Hoff-Bedienten wegen geringster Fähler / ja wegen eines geringen Härl in dem Mund-Becher / mit Keichen vnd scharffer Gefängnuß verfahren / so ist doch viel schärffer die Göttliche Justitz / welche auch in jener Welt die wintzigste Mängel / vnd läßliche Sünden nicht vngestraffter lasset / Zeugnuß dessen gibt jener Religios, welcher vnbeschreibliche Peyn vnd Tormenten in dem Fegfeuer außgestanden / vmb weil er zu Zeiten in dem Chor zu dem andächtigen Vers Gloria Patri, etc. Das Haubt nicht geneigt hat. In vitis Viror. Ill. Cisterc. Zeugnuß dessen gibt auch /die in Heyligkeit berühmbte Jungfrau Vitelina, welche dem Heiligen Bischoff Martino nach ihrem Todt die vnermäßliche Qualen in dem Fegfeuer entdeckt / vmb keiner anderer Ursach halber /[385] als daß sie an dem heiligen Freytag vnnöthig das Haubt gewaschen / an welchem Tag sie hätt sollen das Leyden Christi betrachten; weilen dann GOtt in jener Welt die kleineste Sünden in den Flammen vnnd Feuer so streng gezüchtiget / also erheben deine verstorbene Freund vnauffhörlich auß dem flammenden Ofen ihre lamentierende Stimm / Miseremini mei saltem vos Amici mei, erbarmet euch meiner / wenigst ihr meine Freund.

Gott ersuchte vor disem alle Weiß / wie er doch möcht den hartnäckigen König Pharao bekehren; Durch den Moyses vnd Aaron verwandlete Gott alle Wasser durch Egypten in lauters Blut / damit hierdurch der Pharao auch soll Schamroth werden / wegen seiner Hartnäckigkeit / aber vmbsonst: Durch den Moyses vnd Aaron schicket GOtt in das gantze Königreich ein vnzahlbare Menge Frösch / damit[386] der König nicht soll wie ein stoltze vnd auffgeblassene Krott verharren / aber vmbsonst: Durch den Moyses vnnd Aaron überhäuffet GOtt das gantze Land mit Käffer vnd schädlichen Mucken / damit dem Pharao seine närrische Grillen sollen verwendt werden / aber vmbsonst: Durch den Moyses vnd Aaron füllt GOtt das gantze Egypten mit einer solcher Finsternuß an /das niemand den andern kunte sehen / damit durch solche Finsternuß der König möcht erleuchtet werden / aber vmbsonst: Dahero der Allerhöchste über disen hochmütigen Monarchen noch mehrer erzürnet / auch endlich die gröste Straff an die Hand genommen /dem Moyses vnd Aaron entdeckt / wie daß er gäntzlich gesint seye alle Erstgebohrne durch gantz Egypten zuerwürgen / damit aber dise Ruthen die vnschuldige Israeliter nicht berühre / so sollen sie alle ihre Thür-Schwellen mit Lambl-Blut[387] besprengen: Es ist auch geschehen; Das bey Mitternacht die scharffe Hand GOttes alle Erstgebohrne in gantz Egypten ermort / so gar deß Königs Printzen nicht verschont / ja kein Hauß war anzutreffen / in welchem nicht ein Todter lage / außgenommen dieselbe Häuser / dero Thür-Schwellen mit Lämbl-Blut besprengt waren: Erit autem sanguis in signum vobis.

Nun ist niemand eines so geringfertigen Verstands / der nicht folgsamb schliessen kan / wann das Blut des Lambs in dem alten Testament die zornige Hand Gottes abgewend / da solches Lämbl nur ein Figur /ein Schatten / ein Model / ein Zeiger / ein Bedeutung deß wahren Lamb Gottes gewest / was wird dann erst vor ein Würckung haben das wahre Lamb Gottes in dem allerhöchsten Meß-Opffer. Frag ich etwan ein arme Seel im Fegfeuer / wie es dann mit ihr[388] beschaffen / so antwort sie mir. Manus Domini tetigit me, die Hand Gottes hat mich getroffen / ich stehe / vnd liege zu gleich / ich stehe / zwar in der Gnad Gottes / aber ich liege allhier in der grösten Pein; Das Feuer / so in dem Babilonischen Ofen gebronnen / ist schmertzlich gewest; Das Feuer / so die Stätt Sodoma vnd Gomorra eingeäschert / ist peinlich gewest; Das Feuer / so das guldene Kalb der Israeliter zerschmeltzet hat / ist heiß gewest; aber das heiß seyn / das peinlich seyn /das schmertzlich seyn dises Feuers ist nichts vnd abermahl nichts gegen dem Feuer / so mich brennt / Manus Domini, die Hand Gottes hat mich so hart getroffen / dahero bitt / vnd bitt ich euch hinterlassene Freund vmb ein einigen Bluts-Tropffen von dem Göttlichen Lamb in der Heil. Meß / wormit ich könne die zornige Hand Gottes von mir abwenden; Dergleichen wehklagende Seuffzer vnd bewegliche Thränen[389] sollen sie dann nicht dich Mensch zu einer Erbarmnuß erweichen / du forderst O Kind! der du anjetzo Platz vnd Schatz deiner verstorbnen Eltern in aller Ruhe vnd Wohlstand besitzest / kan es dann möglich seyn / daß du das bittere Bitten deiner Eltern nicht solst erhören? Hast dann nie gelesen in dem Heil. Evangelio / Matth. 22. von einem König / der seinem Sohn Hochzeit machte / vnd sandte deßhalben seine Knecht auß / damit sie die Gäst zur Mahlzeit einladeten / als aber solche vnhöffliche Gesellen nicht wolten erscheinen / wurde der König erzürnt / schafft dahero seinen Dienern / Ite ad exitus Viarum, gehet hin auff die Landstrassen / da sich die Weeg scheiden / vnnd ladet zum Hochzeit-Mahl / wem ihr findet.

Allerliebste Wienner / ihr wisset gar wohl / daß kein kostbahrere Mahlzeit gefunden werde / als das Heiligste Meß-Opffer vnnd Göttliche Abentmahl /[390] gehet deßwegen hinauß vor die Statt Wienn / auff die Strassen vnd Weeg / wem ihr alldort findet / den ladet ein zu disem Göttlichen Panquet / ihr find aber draussen vnter so viel tausend / die allda in Gruben vnd Gräbern / vnnd beyn Creutzen begraben / auch eure liebste Eltern / eure Freund / Schwester / Brüder /sambt andern Verwandten / die wegen der laidigen Sucht hinauß seynd geschlept worden / dise / dise ladet höfflich ein / es erforderts also euer kindliche Treu / es gebiets also die verpflichte Schuldigkeit / es thut euch zu solchem euer selbst eignes Gewissen anspohren / dise / dise ladet ein zu der Göttlichen Mahlzeit / schenckt ihnen ein Meß-Opffer / ein inbrünstige Co union / oder ein anders Gott wohlgefälliges Werck / in dem sie also vnauffhörlich zu euch schreyen vnd seufftzen; erinneret euch ihr Kinder / das GOttes Sohn auff dem bitteren Creutz-Stammen / in Mitte deß vnermäßlichen[391] Leydens gleichwohl seiner gebenedeyten Mutter nicht vergessen / sonder dieselbige dem Heiligen Joanni disem Jungfräulichen Jünger bestermassen anbefohlen / damit er sich ihrer annehme; Vnd du Kind! Vnd du solst mitten in Glückstand anjetzo deiner verstorbnen Mutter vergessen? Deines liebsten Vatters vergessen? Deiner treuesten Schwester vergessen? Deines besten Freunds vergessen? Vergessen? Das will ich gäntzlich nicht von dir vermuthen / es müsset nur seyn / das dein Hertz in jenen Stein verkehret wäre / der dem Jacob ein Polster abgeben / es müste nur seyn / daß das Blut in deinen Adern muste verwandlet seyn in jene Gall / mit dero dem Tobiæ die Augen bestrichen worden. Derohalben dann O gütigster vnd barmhertzigster GOtt hast du erhört Jonam in dem Wallfisch / hast du erhört den Job auff dem Misthauffen /[392] hast du erhört die drey Knaben in dem Babilonischen Ofen / hast du erhört die Agar in der Wüsten / so erhöre auch mich armseeligen Sünder / erhöre vns alle / die wir bey deinen allerheiligsten Füssen ligen / vnd bitten vmb Barmhertzigkeit / vmb fernern Wohlstand der Wiennstatt / vmb beständigen gesunden Lufft / wie wir anjetzo geniessen / erhöre vns alle / die wir zu dir vnd deiner grundlosen Gütigkeit auffschreyen für vnsere verstorbene Freund vnd Anverwandten / schliesse auff O mildreichister GOtt deine Reichhabende Gnaden-Schoß / vnd gibe ihnen das ewige Leben / vns eben / Amen.

Quelle:
Abraham a Sancta Clara: Mercks Wienn. Das ist des wütenden Tods ein umbständige Beschreibung [...], Wienn: Peter paul Bivian; der Löbl, 1680 [Neudruck: Tübingen: Niemeyer, 1983, [Deutsche Neudrucke: Reihe Barock; 31], S. 373-393.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Mercks Wienn
Mercks Wienn. 1680

Buchempfehlung

Gryphius, Andreas

Papinianus

Papinianus

Am Hofe des kaiserlichen Brüder Caracalla und Geta dient der angesehene Jurist Papinian als Reichshofmeister. Im Streit um die Macht tötet ein Bruder den anderen und verlangt von Papinian die Rechtfertigung seines Mordes, doch dieser beugt weder das Recht noch sich selbst und stirbt schließlich den Märtyrertod.

110 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon