Die, die mehr sind

[123] Alle Menschen nützen Uns, Hervor-Ragendere,

nur ununterbrochen in irgend einer, uns zu spät leider zum richtigen klaren

Bewußtsein kommenden Art, für ihre

wertlosen, und deshalb bereits für das Ganze der Menschheit gefährlichen und hinderlichen Art, infam-frech aus!

Niemand will »aufgeklärt« werden über seine zahllosen, schauerlichen, feigen, infam stupiden Sünden, die er ununterbrochen vor allem fast grundlos begeht an seinen Mit-Menschen!

Jeder »kreuzigt« instinktiv innerlich sofort seinen adeligen selbstlosen »Aufklärer«!

Er hat unwillkürlich das tiefe

Bedürfnis, im Sumpfe seiner eigenen unklaren und deshalb

verdammten Seele weiterzuwaten,

als spürte er es genau, daß der

selbstlos freundliche Arzt ihm nicht mehr helfen könne, aus seinen Wirrnissen heraus,

da er gebannt, verbannt sei in seines Geistes, in seiner Seele

graue undurchdringliche Nebel!

So schleichen alle Menschen, Mann und Frau,

ihre düsteren falschen unnötigen Wege

auf Erden dahin, die Beute ihrer eigenen seelischen Raubtierhaftigkeit,

und erhoffen es blöd-ideal von den Nach-Kommenden,

daß sie sich bessern werden zu Gottes Ehre!

Quelle:
Altenberg, Peter: Mein Lebensabend. Berlin 1–81919, S. 123-124.
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