The school
Einmaleins

[305] Ich lerne fleissig mit: èkó 1

enyo 2

eté 3

eduë 4

enumo 5

ekba 6

kbao 7

kbānyo 8

néhu 9

nyònma 10

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Wenn bibi Akolé geprüft wird, soufflire ich. Niemand merkt es. Nur Jaté lächelt mir zu. Die Strafe sind Schläge auf die Handfläche mit einem Bambusstabe.

Der Lehrer macht Stichproben mit bibi Akolé. 7? bao. 4? eduë. 50? Nomajnumó. 21? – – –. 21? – – –. Bibi Akolé blickt schief zu mir herüber. 21 – –?

Ich antworte nicht. Ich habe es auch vergessen. Bibi Akolé blickt mich ängstlich an.

Ich laufe in eine der Hütten, reisse mein Notizbuch[305] heraus, zeichne 21 hin, halte es fragend vor die Negerin. »Twenty one, Sir, – –« sagt sie, »what's the matter?!« »Du gebildetes Mistvieh« denke ich. »No, no,« sage ich, »Ashantee?!« »Nomanjokāākomè« sagt sie.

Ich fliege zur Schule und in der Aufregung soufflire ich ein wenig zu laut: »Nomanjokāākomè!!«

Alle Kinder lachen. Der Lehrer lächelt milde.

Bibi Akolé weint in einem Eckchen.

Sie hat einen Augenblick früher den Hieb auf ihre süsse Hand bekommen.

Wahrscheinlich werde ich das Ashantee-Einmaleins vergessen – – – ewig werde ich aber wissen: 21 – – nomanjokāākomè!

Quelle:
Peter Altenberg: Wie ich es sehe. Berlin 8–91914, S. 305-306.
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