XLIX.

[43] 1. Ey wie gar freundlich, lieblich,

erzeigest du dich hertz lieb gegen mir,

Das mich erfrewet gantz inniglich.

und wil mein hertz stet sein bey dir.

Denn wo ich sonsten bey leuten bin,

so hats kein sinn,

allein bey dir frölich bin.


2. Glaub es mein lieb, unnd wiß fürwar,

das mir desgleichen ist also,

Wenn ich bey dir bin nit jmmerdar,

so wird mein hertz doch nimmer fro.[43]

Und dünckt mich auch langweilig sein,

mein höchste pein,

das du nit bald solt sein die mein.


3. Freundliches lieb was wiltu mehr,

mein leib und gut ist eigen dein,

Du bist die ich für alle beger,

darzu bist du gewüntschte mein,

Denn ich sonsten kein andere wil han,

heimlich und still,

das ist schöns weib allzeit mein wil.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 43-44.
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