301.

[100] Als die beyden factionen der Guelfen und Gibelliner in Italien noch im schwange giengen / und Pabst Bonifacius VIII der gewohnheit nach den Cardinälen und Bischöffen an der ascher-mittwoche asche aufs haupt streuete / so fiel der Ertz-bischoff von Genua / namens Prochet / welcher es mit den Gibellinern hielte /auch auf die knie / um die asche zu empfangen. Hierauf streuete ihm der Pabst selbige aufs haupt / veränderte aber die gewöhnlichen worte / und sagte: Memento homo, quia Gibellinus es, & cum Gibellinis morieris.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 100.
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