533.

[201] Ein Frantzösischer hof-bedienter war in dem verdacht / als ob er zum ehestande untüchtig wäre / welches er aber niemals gestehen wolte. Eines tages begegnete er dem poeten Benserade / der ihn hierüber zum öfftern aufgezogen hatte / und sagte zu ihm: Mein herr / ob ihr mir schon viele stachlichte schertz-reden zu hören gegeben / so ist meine Frau doch vor zweyen tagen in die wochen kommen. Benserade[201] aber antwortete: Ey / mein herr / man hat an eurer frau niemals gezweiffelt.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 201-202.
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