539.

[203] Als Balzac einsmals mangel an gelde hatte / ließ er seinen vertrauten freund Voiture um vier hundert thaler ansprechen / und befahl seinem kammer-diener /selbigem eine obligation auf diese summe einzuhändigen. Hiermit zehlte[203] Voiture das verlangte geld / und als ihm der kammer-diener die obligation überlieferte / darinnen unter andern diese worte enthalten waren: Ich verspreche an den herrn von Voiture zu bezahlen die summe von vier hundert thalern / welche er mir vorgestreckt hat; so schriebe er folgendes darunter: Ich verspreche an den herrn von Balzac zu bezahlen die summe von acht hundert thalern / vor den gefallen / den er mir gethan / vier hundert thaler von mir zu borgen.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 203-204.
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