Folget nun der ander Theil dieser Historien, von Fausti Abenthewren vnd andern Fragen.
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[42] Doct. Faustus, als er von Gottseligen Fragen vom Geist keine Antwort mehr bekommen kondte, mußt ers auch ein gut Werck seyn lassen, Fienge demnach an Calender zu machen, ward also derselben zeit ein guter Astronomus oder Astrologus, gelehrt vnd Erfahren, von seinem Geist in der Sternkunst, vnd Practicken schreiben, wie änniglichen wol bewust, daß alles, was er geschrieben, vnter den Mathematicis das Lob darvon gebracht20. So stimpten auch seine Practicken, die er Fürsten vnnd grossen Herren dedicierte, vbereyn, Denn er richtet sich nach seines Geistes Weissagungen vnnd Deutungen zukünfftiger ding vnd Fäll, welche sich auch also erzeigten. So lobte[42] man auch seine Calender vnd Allmanach vor andern, denn er setzte nichts in Calender, es war jhm also, als wann er setzte Nebel, Windt, Schnee, Feucht, Warm, Donner, Hagel, etc. hat sichs also verlossen. Es waren seine Calender nit, als etlicher Vnerfahrnen Astrologen, so im Winter Kalt vnnd Gefroren, oder Schnee, vnd im Sommer in den Hundstagen, Warm, Donner oder Vngewitter setzen. Er machte auch in seinen Practicken Zeit vnd Stunde, wann was Künfftiges geschehen solt, warnete ein jede Herrschafft besonder, als die jetzt mit Theuwrung, die ander mit Krieg, die dritte mit Sterben, vnnd also forthan, solte angegriffen werden.

Quelle:
Historia von D. Johann Fausten. In: Das Volksbuch vom Doctor Faust. Halle a.d.S. 21911, S. 42-43.
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