IV.

[32] OCHS.

Seitdem mir der Mensch kein Heu mehr reicht,

Mir alle Kraft aus den Knochen entweicht.

ESEL.

Sonst hatten wir's so bequem im Stall,

Nun werden die Bissen mir gar zu schmal.

BIENE.

Ich sinke in meinem Honig unter,

Sonst ging mir die Arbeit so rasch und munter.

HUHN.

So soll mich doch Gott davor behüten,

Daß ich soll all meine Eier ausbrüten.

WEISSFISCH.

Wenn die Hechte nicht weggefangen werden,

So bleibet kein Weißfisch hier auf der Erden.

HIRSCH.

Mir wachsen so entsetzlich lange Geweihe,

Daß ich nach dem Tode mit Sehnsucht schreie.

HUND.

Ich hätte jetzt rechte Lust, dich zu hetzen,

Doch ohne Jäger kannst du mich verletzen.

Ach kämen die Menschen doch nur bei Zeiten,

Wir wollten sie selbst zum Throne leiten,

Und wollten mit allen unsern Kräften

Sie schützen in ihren Regierungsgeschäften.

STORCH.

Ihr Freunde, ich sehe ein Schiff von weiten.

PFERD.

Ach Jubel, da werden die Menschen mich reiten.

OCHS.

Da müssen wir gleich entgegenkommen.

ESEL.

Damit sie sich fühlen gut aufgenommen,

Die Eselinnen kleiden sich weiß,

Und tragen ein grünes Friedensreis,

OCHS.

Auf weissem Küssen die Kaiserskron,

Die locket Menschen auf unsern Thron.


Quelle:
Achim von Arnim: Das Loch. Berlin 1968, S. 32.
Lizenz:
Kategorien: