46. Die Tafel bei Kirchhofen.

[32] Als einst Nachts der Felsenmüller von Ehrenstetten mit vollem Geldgurt heim ging, ward er im Walde bei Kirchhofen von drei raubsüchtigen Bauern angefallen. In demselben Augenblick fing sein Hund in der über eine Stunde entfernten Mühle so an zu rasen, daß die Knechte ihn von der Kette losmachen mußten. Stracks rannte er[32] nun seinem Herrn zu Hilfe, riß zwei der Bauern nieder und jagte den dritten in die Flucht. Wegen dieser wunderbaren Errettung ließ der Müller auf dem Platz eine Tafel errichten, worauf das Auge Gottes abgebildet ist, mit der Unterschrift:


»Gott ist überall zugegen, wie in offenen Landen,

so in düstern Wäldern.«


Die Tafel ist noch an dem Orte, und er wird wegen ihr der Tafelplatz genannt.

Quelle:
Bernhard Baader: Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 2, Karlsruhe 1859, S. 32-33.
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