136. Alp.

[126] Einem Schreiner zu Bühl, der sein Bett in der Werkstätte hatte, legte sich mehrere Nächte nacheinander etwas auf die Brust und drückte ihn so, daß er kaum athmen konnte. Nachdem er sich mit einem Freunde darüber berathen, blieb er in der folgenden Nacht im Bette wach und sah, als es zwölf schlug, eine Katze zu einem Loch hereinschlüpfen. Schnell verstopfte er dieses, fing die Katze, nagelte sie mit einer Pfote an und legte sich dann schlafen. Am Morgen fand er, statt der Katze, eine schöne, nackte Frau mit angenagelter Hand, welche ihm so wohlgefiel, daß er sie heurathete. Als sie ihm drei Kinder geboren hatte und eines Tages bei ihm in der Werkstätte war, sagte er zu ihr: »Da sieh, wo du hereingekommen bist!« und öffnete das bisher verstopfte Loch. Da wurde die Frau sogleich zur Katze, fuhr zur Oeffnung hinaus und ließ niemals sich wiedersehen.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 126.
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