175. Marxzell.

[157] Der Weiler Marxzell, aus Kirche, Meßnerhaus und Mühle bestehend, hieß früher Mariazell und war eine Muttergotteswallfahrt. Als die Kirche wegen Baufälligkeit abgebrochen werden mußte, wollte man sie nach dem ihr eingepfarrten Dorfe Pfaffenroth verlegen. Demnach wurden die Baustoffe und Werkzeuge dahin gebracht; aber in der Nacht kamen beide auf den Platz der Marxzeller Kirche. Nachdem dies noch einigemal geschehen, spannte man in Pfaffenroth ein Paar Stiere, die noch kein Joch getragen, an ein Stück Holz und beschloß, da, wo sie ohne Leitung es hinbringen würden, das Gotteshaus aufzuführen. Gerades Weges gingen die Stiere nach Marxzell und blieben auf dem Platze der Kirche stehen, worauf auch die neue daselbst erbaut wurde. Auf ihrem Kirchhofe entspringt eine Quelle, welche für Augenkranke heilsam ist.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 157-158.
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