426. Geist erlös't.

[372] Bei Steinbach, in der Grafschaft Wertheim, hat vordem ein feuriger Mann gespukt, welcher auf folgende Art erlös't worden ist.

Ein Bauer des Orts kam, in einer finstern Nacht, mit seinem Wagen vom Wege ab in einen Graben und rief dem feurigen Mann, der in einiger Entfernung wandelte, herbei zu kommen und zu leuchten. Dieser kam auch und blieb so lange bei dem Wagen, bis derselbe aus dem Graben heraus gebracht war. Hierauf[372] sagte der Bauer zu dem Gespenste: »Du hast mir jetzt geholfen; nun sage, wie ich auch dir helfen kann.« Dasselbe erwiederte: »Nimm von dem Acker da, der mein gewesen, drei Schaufeln voll Erde und wirf sie auf jenen, von dem ich sie einst genommen habe.« Der Bauer that dies und erlös'te dadurch den Geist, der seitdem nicht mehr gesehen wird.

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Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 372-373.
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