Zwischenspiel.

[183] Die Scene wird unten verändert mit sehr vielem Geräusch. Die Lichter werden allmälig ausgelöscht.


MAD. DAUPHIN auf dem Balcon.

Ce pauvre choeur me touche.

WERDER.

Es ist nicht

Im Tollgeschmack des Uebrigen; es ist

Ganz Euripidisch, und mir weit das Beste

Bisher im Ganzen. Ich geselle mich

Zu den Halbtollen.

ST.-PREUX.

Ich auf keinen Fall!

Sie haben's zwar gesungen, aber schwerlich

Es selbst gemacht. Es ist ganz Sophokleisch.

OPITZ.

Aristophanisch ist es. Der Hans Wurst

Steckt offenbar dahinter.

BRUNO.

Dennoch ist

Ein schlechtes Wortspiel darin mit dem Lesen

Und Eseln

OPITZ.

Kein schlechtes eben. Gerade weil vom Tollen

Die Red', ist mehr als Spiel mit Worten drin.

ST.-PREUX.

Es ist auch Seele drin![184]

HERZOGIN.

Wie doch genießt man

Ganz anders so ein Schauspiel mit Zuschauern,

Die nicht allein Zuhörer sind.

EINE HOFDAME.

Mir geht's

Weit über das Stück selbst!

OPITZ.

Wir wollen doch

In Acht uns nehmen, ja nicht gar zu sehr

Damit zu unserm Nachtheil abzustechen.

HERZOG die Bühne unten betrachtend.

Was ist's? Sie löschen alle Lichter aus!

Es wird stockdunkel!

WERDER.

Nun in Gottes Namen!

Das wird was Neues geben!


Der Vorhang wird wieder aufgezogen; man sieht aber nichts.
[185]

Quelle:
Baggesen, Jens: Der vollendete Faust oder Romanien in Jauer. Jens Baggesen's Poetische Werke in deutscher Sprache, Bd. 3, Leipzig 1836 [Nachdruck: Bern, Frankfurt am Main, New York 1985], S. 183-186.
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