2002.

[432] Ein Simpartie, wenn ein Thier oder Mensch bezaubert ist. Wenn es ein Mensch ist, so faß ihn an seiner rechten Hand, ist es ein Thier, so bestreiche es dreimal ins Kreutz über den Rücken und sprich also:

Kind Satann und du böser Geist, ich beschwere dich im Namen der Hochgelobten Dreifaltigkeit, daß du weichest von diesem Thier oder Menschen im Namen Gottes. Amen. † † †

Wann du in ein solches Haus oder Stall gehst, wo der bezauberte Mensch oder Thier drinnen ist, solt du dich zuvor segnen mit dem heiligen Kreutz vor die Brust, dann steck dir ein wenig Dill in den Busen auf der bloßen Haut. Wenn gleich der Zauberer selbst dagegen wäre, so kann er dich nicht ankommen; wann du es an ihn verinnertest, daß er da ist, so kannst du ihm ein wenig Saltz und Dill unbemerkt auf die Kleider legen, so wird er nicht aufkommen.


Arzeney-Buch für Menschen und Vieh.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 432.
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