615.

[138] Colerus I, 479: ›Die Mekelburger Bawren geben jhren Hunden auff Weihnachten, auff newen Jahrs vnd H. Drei König Abend geschabet Silber auff einem Butter Brodt, so sollen sie nicht dolle werden.‹ Als Präservativ galt namentlich das Schneiden des sogenannten ›Dullworms‹, des wurmähnlichen muskulösen Zungenbandes, welches den Hunden und verwandten Thieren eigen ist und schon im Alterthum (s. Plinius. XXIX, 5, 32) als Ursache der Wuth der Thiere angesehen wurde. Vgl. Schiller 3, 5 und die dort gegebenen Nachweise. – Raabe 37: ›Wer den Dumen inschleit, kann nich von Hunn'n beten werden.‹ Man glaubt die Wunde am schnellsten heilen zu können, wenn man von den Haaren des Hundes darauf legt. Sch. 3, 5. – K. Stein II, 247: ›Ein Mittel, welches unsere Hirten u.s.w. gewöhnlich gegen die Seuche der Hunde anwenden, besteht darin, daß sie neun Ellen blaue, mit Indigo gefärbte, gesponnene Wolle in drei Enden schneiden und je eins mit Butter vermischt dem Thiere zu drei verschiedenen Zeiten eines und desselben Tages eingeben.‹ – W. Schmidt: »Manche[138] Schäfer und Kuhhirten ziehen für ihre Zwecke gern solche Hunde groß, die ›'n swarten Bœn in't Mul‹ (einen schwarzen Gaumen) und ›Windklaben‹ (recht runde, volle Ballen) haben.« Vgl. Colerus I, 474. – Wiechmann: ›Hundehaare zwischen Strumpfwolle verarbeitet, schützen gegen Podagra.‹ Vgl. Osiander 72, 5. – Gegen Schwindsucht nimmt man Hundefett in warmem Bier.


Schiller 3, 6.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 138-139.
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