28.

[38] Um den bösen Geist, der ein Thier in einer Krankheit behext hat, unschädlich zu machen, wendet man folgendes Mittel an. Man schlachtet das Thier, schneidet das Herz heraus und klemmt es in einen Spalt oder ein Loch eines Ständers ein; dann treibt man einen Keil nach. Hat man nun den Keil bis zu einem gewissen Grade nachgetrieben, so wird die Person (gewöhnlich eine Frau), die das Thier behext hat, blind; treibt man den Keil noch weiter, so fällt dieselbe um und stirbt.


Hagenow. Primaner Kahle.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 38.
Lizenz:
Kategorien: