440.

[114] Gegen die Rose. Sehr häufig heilt man die Rose dadurch, daß man über ihr mit Stahl und Feuerstein Funken schlägt, wobei man sie abwechselnd anhaucht und zuletzt die Geschwulst mit Papier bedeckt, in welchem sich Bleiweis befunden hat. Hiebei hält man ängstlich jede Nässe von dem Kranken fern, weil sie den Gegensatz zu dem heilenden Feuer bildet. Dies Funkenschlagen über der Rose ist sehr verbreitet; wir haben auch gesehen, daß man in einen Eßlöffel Asche legte, auf diese eine Kohle, und nun mit der Rückseite des Löffels um die Rose fuhr. Hiebei wird die Geschwulst gleichfalls abwechselnd angehaucht und schließlich ein Segen gesprochen.


FS. 522.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 114.
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