1217.

[233] Wie am Weihnachtsabend auf dem Lande der ›Ruklas‹ umhergeht, so am Silvesterabend ›de Nijorsbuck odder Schimmel‹. Hiebei gehts auf folgende Weise zu: Zwei junge Leute stellen sich rückwärts zusammen und neigen sich Beide vorn über. Damit sie beim Gehen nicht auseinander kommen, stecken sie sich einen Stock zwischen die Füße durch und fassen denselben an den Enden an. Jetzt wird[233] ein weißes Laken über Beide geschlagen, und ein Dritter setzt sich als Reiter darauf. Sein Gesicht ist mit einer Larve verdeckt, und auf seinem Arme trägt er einen Korb mit Aepfeln, Nüssen und Pfefferkuchen. So geht der Zug durchs Dorf und in die Häuser. Kinder müssen etwas vorbeten und bekommen dann geschenkt.


Küster Schwartz in Bellin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 233-234.
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