1343.

[257] Dav. Franck, Altes und Neues Meklenburg I, 58: ›Vom Thor kommt auch noch her, daß man am grünen Donnerstage sich einen grünen Kohl vornehmlich von jungen Nesseln kochet, und also des Thor's Abendmahl hält. Es ist sodann mancher der Meinung, wann er an diesem Tage, da Christus das heilige Abendmahl eingesetzet, nicht sollte Kohl mit Nesseln essen, daß es üm sein Leben wohl so gefährlich stehen mögte, als wie üm die Seele dessen, der ein Verächter des heiligen Abendsmahls.‹ Dieser Gründonnerstagskohl ist auch jetzt noch hier und da üblich. Lehmeyer: ›Zu Herzfeld im Amte Neustadt nehmen die Dorffrauen: Urtica dioica (Grot Nettel, Dunnernettel); Agopodium Podagr.; Brassica oler. selenisia (Brunen Kol); Ficaria ranunculoides (Fettbläder, Scharbuckkrut); die Keime von Humulus Lupulus (Hoppenkinen); Chenopodium album und viride (Mell); Raphanus Raphanistrum und Sinapis arv. (Küdick, Sempkrut); Allium Porum (Burre, Burri) und Polygonum Convolvulus (Wähdwinn'; sonst Name für Convolv. arvensis). Fehlt eins von diesen Kräutern, so werden die Keime von Triticum repens (Quęk) genommen. In der Schweriner Gegend bindet man sich nicht ängstlich an die Zahl Neun und nimmt, was von den genannten Kräutern zugänglich, auch wohl die Keime von Kartoffeln und großen Bohnen.‹ – C. Struck: ›Um Dargun sammelt man: Dunnernettel; Hiddenettel (Urtica urens); Downettel (Lamium); Mülk (Fic. ranunc.); Botterblom (Tarax. off.); Sprutenkol (die an den Strünken des Braunkohls hervorsprießenden Triebe); Mell und Gesch.‹


Schiller 3, 32. Vgl. Engelien Nr. 12.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 257.
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