271.

[88] In hiesiger Gegend und fast überall in Meklenburg ist der Glaube beim Volke, jeder Sterbende begebe sich in der Nacht vor seinem Tode nach dem Kirchhofe, um seine Grabstätte zu besehen. Ein alter Nachtwächter in Peccatel will dies oft wahrgenommen haben. Er wußte daher immer, wer im Dorfe sterben würde, denn er sah dessen Gestalt sinnend auf der Stätte seiner letzten Ruhe stehen.


Präpositus Schenke in Pinnow bei Schwerin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 88.
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