Der Wein der Liebenden.

[121] Heut strahlen herrlich die Weiten!

Ohne Zügel und Sporn laß uns reiten

Dahin, beflügelt vom Wein,

In den Himmel der Feen hinein!


Zwei Engeln gleich, die dem Glühen

Der lastenden Schwüle entfliehen,

Laß im Morgen, kristallblau und rein,

Uns folgen dem spiegelnden Schein.


Gewiegt von den weichen Schwingen

Des Wirbelwinds, der uns freund,

In gleichentzücktem Umschlingen,


Meine Schwester, laß eng vereint

Uns rastlos fliehn durch die Räume

Zu dem Paradies meiner Träume.


Quelle:
Baudelaire, Charles: Blumen des Bösen. Leipzig 1907, S. 121-122.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Die Blumen des Bösen (Auswahl)
Die Blumen des Bösen
Les Fleurs du Mal /Die Blumen des Bösen: Franz. /Dt
Die Blumen des Bösen: Französisch/Deutsch
Les Fleurs du Mal / Die Blumen des Bösen: Französisch/Deutsch
Die Blumen des Bösen