Zweiter Auftritt.

[49] Vorige. Auguste durch die Mitte.


AMALIE reißt ihre Hand los und ordnet schnell die Karten. Vierzehn Buben!

SCHMERL erstaunt, sinkt in den Stuhl zurück. Was?[49]

AMALIE leise. Meine Tochter –

SCHMERL aufblickend. Ja so! Steht auf, wie auch Amalie. Schön Gustchen, guten Abend!

AUGUSTE mit unterdrücktem Lachen. Gleichfalls, Herr Schmerl.

AMALIE verlegen. Sie wollten ja den Schwager besuchen, Herr Schmerl –

SCHMERL. Den Schwager?

AMALIE winkt ihm. Freilich, freilich! Er hat Sie eigens eingeladen –

SCHMERL welcher nicht versteht. Papa Blase? Mich? Wozu denn?

AMALIE. Zu einer feierlichen Handlung. Der junge Baron soll heute großjährig erklärt werden.

SCHMERL. Das Riesenkind? Das Wickelkind?

AMALIE dringender. Ja doch! Der Schwager erwartet Sie –

SCHMERL. So will ich gleich – Adieu, meine Damen! Küßt Amalien die Hand. Madame Blase- Walter – Leise. Amalie –

AMALIE entzieht sich ihm. Geh'n Sie nur, Herr Schmerl. Leise. Vorsicht, mein Freund!

SCHMERL eben so. Vorsicht? Verstanden! Laut. Schönes Gustchen, auf Wiedersehen! Für sich, im Abgehen. Vorsicht! – Sie ist charmant! Papa Blase hat recht – ich bleibe bei der Mama. Ab, in Herrn Blase's Zimmer.


Quelle:
Der deutsche Michel, Revolutionskomödien der Achtundvierziger. Stuttgart 1971, S. 49-50.
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