32.

[15] Am Dreikönigstag wird Kreide, Salz und Brod geweiht. Kommt man mit diesen geweihten Gegenständen heim, so gibt die Hausmutter Jedem ein wenig Brod und Salz, der Hausvater aber gibt solches dem Vieh im Stalle. Der Rest wird aufbewahrt und bei manchen Krankheiten der Thiere angewendet. Spannt man das Rindvieh das erste Mal ein, so erhält es ebenfalls geweihtes Brod und Salz, auch wenn man das erste Mal austreibt. Mit der Kreide schreibt der Hausvater an jede Thüre C.M.B. (Caspar, Melchior, Baltasar), und wenn sich 's »Schreckele« irgendwo einstellt, so wird auf die Thüre geschrieben: Enoch und Elias.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 15-16.
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