Noch waren einige Wölkchen im Westen gerötet, während die Wolken im Osten durch die Sonnenstrahlen, die sie schon trafen, an ihren Rändern glänzend wie Gold geworden waren, als Panfilo aufstand und die Damen und seine Freunde rufen ließ. Als alle herbeigekommen waren und er mit ihnen beratschlagt hatte, wohin sie zu ihrem Ergötzen gehen könnten, trat er langsam, von Filomena und Fiammetta begleitet, den Weg an. Die andern folgten ihnen alle, und viel über ihre künftige Lebensweise redend, plaudernd und antwortend, gingen sie lange Zeit lustwandelnd umher. Doch nachdem sie einen ziemlich langen Spaziergang gemacht, und als die Sonne schon anfing, heißer zu scheinen, kehrten sie zu dem Schlosse heim. Nachdem man die Becher hatte ausschwenken lassen, trank rings um den klaren Quell her, wer da wollte, ein wenig, und dann vergnügten sie sich unter den freundlichen Schatten des Gartens bis zur Essensstunde. Nachdem sie aber gegessen und geruht hatten, wie sie gewohnt waren, versammelte man sich da, wo es dem König gefiel, und hier legte der König Neifile die Pflicht auf, zuerst zu erzählen. Heiter begann diese also:[747]

Quelle:
Boccaccio, Giovanni: Das Dekameron. München 1964, S. 746-748.
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