Der sechßte Abschnitt.

Von der Wahrscheinlichkeit des Characters

und der Handlungen der ersten

Menschen

[172] Boßhafter Verdacht, in welchen Magny Miltons Adam zieht, als ob er in die Treue seiner Frauen einigen Zweifel gesetzet hätte. Desselben Beschuldigung, daß der erste Mensch den Begriff von der alleserfüllenden Gegenwart Gottes nicht gehabt habe. Ungeschickter Grund, den er zum Beweißthum dessen von der Operation hernimmt, mit welcher Michael dem Adam die Augen geöffnet hat. Erklärung der Erdichtung und der Würckungen dieser Operation. Daß sie nicht unanständig für den Ertz-Engel gewesen sey. Auf was vor eine Weise Adam die Augen auf das künftige geworffen habe. Einwurf des Herren Magny, daß Raphael dem Adam den Krieg im Himmel unter solchen Bildern vorgestellet habe, welche ihm gantz unbekannt gewesen wären. Weitläuftige Menge Bilder, welche Adam in dem Paradiese von den Dingen und ihren Eigenschaften selbst, von den Kunstwercken der folgenden Zeiten, mittelst der Figuren, die er vor sich fand, und[172] mittelst Verbindungen in der Phantasie bekommen können. Begriffe von Werckzeuge, Kleidungen und Waffen, so er von den Engeln der Besatzung empfangen. Daß diese Begriffe eben so viel Leichtigkeit und Klarheit gehabt haben, als die Begriffe von dem Tod oder der Fortpflantzung. Reichthum der Sprache Adams an deutlichen Worten, weil er den Thieren Nahmen nach ihren absonderlichen Sitten und Eigenschaften gegeben. Verwerffung der romanhaften Ursache, welche Milton von Adams Fall angiebt; da dieser bey einem gefaßten Verstand wider seine bessere Erkänntniß den unseligen Schritt thut. Wie Dryden diese romanhafte Idee noch höher getrieben habe.


Die Beschuldigungen der Unwahrscheinlichkeit, welche ich in den vorhergehenden Abschnitten widerleget habe, giengen auf Dinge und Personen, die ausser der Sphär der menschlichen Sinnen in der unsichtbaren Welt ligen. Derselbe unbesonnene Criticus, der mit unserm Poeten in diesen Stücken so übel gehandelt hat, greiffet ihn auch in denen Dingen und Personen an, die er in seinem Gedichte aus der sichtbaren Welt eingeführet hat, und welche den Sinnen nicht verschlossen sind. Lasset uns derowegen mit ihm in diesen niederern Kreiß der menschlichen Wissenschaft hinuntersteigen und untersuchen, ob seine Einsicht in menschlichen Sachen gewisser und richtiger sey, als in geistlichen Handlungen.

Wenn der erste Vater im neunten B. Even vermögen will, bey zu ihm bleiben, führet er unter andern Vorstellungen seine Furcht an, der Feind,[173] vor welchem Raphael sie gewarnet hatte, mögte vielleichte im Sinne haben, die ehliche Liebe zwischen ihnen zu stören, welche ihn vermuthlich mehr als einige andere Lust, derer sie genössen, zum Neide bewegete, und solches mögte ihm leichter fallen, wenn sie gesondert wären, als wenn sie beysammen blieben. Dieses giebt dem Herren Magny Materie zu einer seltzamen Beschuldigung. Er meinet, daß Adam seine Ehgattin ohne Ursache in bösen Verdacht fasse, und erinnert, der Engel habe die beyden Menschen vor keiner Gefahr gewarnet, welche ihre ehliche Liebe zu stören drohete, er habe alleine von dem Gehorsam gegen dem göttlichen Verboth geredet, daher Eva in ihrer Antwort sich nicht habe enthalten können, dem Adam mercken zu lassen, daß sein gefaßter Verdacht sie einigermassen verdrösse. Adam habe darauf erkennet, daß er unrecht gehabt hätte, ihre Tugend in Verdacht zu fassen, doch anbey sich mercken lassen, daß er fürchte, ihr Feind mögte einen Versuch thun, die Treue, die sie ihrem Manne schuldig ist, zu untergraben. »Milton, sagt Magny darüber, hätte sich hüten sollen, dem Adam einen Gedancken in den Sinn zu legen, der in Ansehung seiner so unanständig, und gegen Even so ehrenrührig ist. Man dörfte glauben, der erste Mensch hätte im Ernst gefürchtet, was der Herr Boileau nur zum Schertze gesagt hat:
[174]

Qui sçait si le Serpent ne le trompa qu'en pomme?«


Die Boßheit selbst hat diesem Critico eine so schändliche Auslegung der sorgfältigen Warnung Adams in den Sinn gegeben. Der von ihm angezogene häßliche Verß, mit welchem Boileau seine boßhafte Muse in den Augen aller nüchteren und wohlgesitteten Leute gebrandmahlet hat, verräth solches offenbar. Dem Poeten war der Sinn nicht daran gekommen, seinem Adam dergleichen Verdacht zuzuschreiben, oder seiner Even beyzumessen, daß sie solchen aus Adams Reden gezogen habe. Man beliebe nur für das erste anzumercken, daß die Gefahr, vor welcher Adam von dem Ertz-Engel gewarnet worden, überhaupt in der Beraubung seiner Glückseligkeit bestuhnd Die Beobachtung des göttlichen Geboths war das sicherste Mittel ihn vor dieser Gefahr zu bewahren, wie hingegen die Uebertretung ihn mitten in dieselbe stürtzete, daß er sich daraus nicht mehr helfen konnte. Da Satan das unselige Vorhaben gefasset hatte, ihn seines glückseligen Standes zu berauben, konte er zu diesem Zwecke nicht besser gelangen, als wenn er ihn von dem Gehorsam gegen Gott abführete. Alleine diese Haupt-Absicht zu befödern konte ihm die Störung der ehlichen Liebe zwischen beyden ersten Menschen ein bequemes Mittel abgeben. Dieselbe stuhnd zwischen Adam und Eva auf dem vollkommensten Grade, daher hieß bey Adam dieselbe stören, wenn die geringste Mißhelligkeit,[175] der gernigste Zanck unter ihnen angerichtet würde. Wenn solcher hoch stiege, konte er Satan zu seiner Absicht näheren, so fern dergleichen hohe Gemüthes-Bewegung über des Menschen Verstand einige Dunckelheit geworffen hätte. Adam hatte zwar hiervon keinen deutlichen Begriff, doch hatte er einigen Begriff davon per Abstractionem, mittelst abgezogener Gedancken. Lasset uns über dieß anmercken, daß Adam seine Liebe zu Even und ihre Gegenliebe vor einen vornehmen Theil der Glückseligkeit ansah, welche er würcklich besaß, daher bildete er sich vor, daß selbige den Satan vor andern Theilen seiner Glückseligkeit zum Neid bewegen könnte; und dieses machte natürlicher Weise, daß er sich fürchtete, Satan mögte bey diesem Stücke versuchen, ihn derselbigen zu berauben. Ich muß endlich auch erinnern, daß Adam kein grösseres Mißtrauen gegen Even zu verstehen giebt, als gegen sich selbst, er nimmt und hält sich selber so wenig vor sicher, als Even, er erinnert sich, daß er zwar tüchtig zum stehen gemachet ist, doch daß er seinem eigenen freyen Willen, der veränderlich ist, überlassen war, wie Eva gleichfalls. Wie er war gewarnet worden, gegen sich selbst auf der Hut zu stehen, also warnet er jetzo Eva, und saget ihr, was er sich selbst gesagt seyn läßt. Ungeachtet er sich innerlich seiner Treue und Aufrichtigkeit auf das beste bewußt war, lag ihm doch das Exempel der verführten und gefallenen Engel[176] vor Augen, welches ihm sagte, daß Satan ein abgefeimter Betrieger seyn müßte, weil er Engel hatte verführen können. Also war sein Mißtrauen begründet genug. Wenn Eva sich dadurch beleidigt findet, so verräth sie damit ein allzustarckes Vertrauen auf ihren Verstand, und ihre Tugend, sie gedachte nicht daß ihr Verstand fehlen konte, und wenn solcher irrete, ihre Tugend konte übertölpelt werden. In der That fehlete ihr Verstand schon jetzo, da sie aus Begierde ihren Vorschlag zu behaupten und Adam zu antworten, seine Warnung so übel ausleget, welche auf das höchste eine überflüssige Würkung seiner übergrossen Liebe und Sorgfalt war. Die bestgemeinten Warnungen sind dergleichen übeln Ausdeutungen unterworffen, Adam hätte des Ertz-Engels Warnung eben so wohl vor einen Zweifel an seiner Treue gegen Gott aufnehmen können: Sie war nach dem Begriffe, den der Herr Magny von dieser Sache hat, eben so ehrenrührig, als Adams Furcht in Ansehung der Even. Wer sieht demnach nicht daß dieser Criticus, und nicht Milton oder Adam schimpfliche Gedancken von Even hegete? Wir werden in dem Verfolge noch mehr Exempel finden, wie übel er es mit dem Poeten, und um des Poeten Willen mit den beyden ersten Menschen gemeinet hat.

Adam sagt in seiner Antwort auf den erhaltenen Befehl, daß er aus dem Paradieß ziehen[177] sollte, zu dem Engel Michael: Dieses betrübet mich am meisten, daß ich durch meinen Abschied von diesem Orte gleichsam vor dem Angesicht Gottes verborgen und seiner gesegneten Gegenwart beraubet seyn werde. Aus die ser Klage Adams zieht der Herr Magny den nachtheiligen Schluß, daß unser erste Vater den Begriff von der alles-erfüllenden Gegenwart Gottes nicht gehabt hätte. Alleine wenn man sowohl die Gedancken Adams, welche mit obigen verbunden werden, als die Antwort des Engels zusammen nimmt, wird man bald wahrnehmen, daß Adam alleine von der Erscheinung Gottes in einer sichtbaren oder sonst empfindlichen Gestalt redete, und in den Gedancken stuhnd, Gott würde sich künftig auf der niedern Erden, in welche er seiner Uebertretung wegen sollte verstossen werden, nicht mehr auf diese Weise vor ihm sehen lassen; wenn er in dem Paradiese zu bleiben gehabt hätte, so hätte er sich wegen dieser Beraubung der göttlichen Erscheinungen dadurch trösten können, weil ihm die Plätze und Spuhren, wo er sie vormahls gehabt hatte, dieselben stets in die Sinnen zurückgeführt, und erfrischet hätten, daß er geglaubet hätte, er wäre derselben nicht gäntzlich beraubet. Man gebe nur Achtung auf folgende Gedancken in Adams Rede: »Hier hätte ich ein Ort nach dem andern, wo er mich seiner göttlichen Anwesenheit würdigte, fleissig besuchen können. Ich hätte meinen Kindern erzehlen[178] können, er ist sichtbar unter diesem Baume gestanden. – – Wo soll ich in jener niedern Welt die Spuhr seiner Fußtapfen suchen.« Und in des Ertz-Engels Antwort lesen wir nach denselben Begriffen: »Gott wird sich dort gleich so wohl finden lassen als hier. Du wirst den wahren Abdruck seines Angesichtes und den göttlichen Fußschlag seiner Tritte in seiner Güte antreffen.«

Der Herr Magny übersiehet dieses, und erblicket hingegen einen Schein für seinen Argwohn in Miltons Erzehlung, daß der Ertz-Engel den Flecken, den die falsche Frucht, die das Gesicht aufzuklären verhieß, auf Adams Augapfel gezeuget hatte, davon weggerücket habe. Er meinet hier die Ursache der Unwissenheit Adams entdecket zu haben, nemlich daß das Essen von dem verbothenen Baume sie verursachet habe. Alleine ohne daß dasselbe eine so grobe Unwissenheit und Vergessenheit, die sich bis zu dem Begriffe der Allgegenwart Gottes erstreckete, in Adam verursachet habe, ist seine Würckung ohne dem schlimm genug, indem dadurch sowohl das leibliche Auge, als der Verstand des Menschen. Das Auge der Seelen, an ihrer vormahligen angebohrnen Schärffe verkürtzet worden. Diese beyden Schwächungen nicht des leiblichen alleine, wie Magny vorgiebt, sondern zugleich des Verstandes-Auges, deutet der Poet mit dem Worte Flecken an, und zu beyder Stärckung[179] und Reinigung läßt er den Engel Michael folgende Operation vornehmen. »Der Engel, sagt er, reinigte nachgehends Adams Sehungs-Nerven mit Euphrasia und Rauten, denn er hatte viele Sachen zu sehen, er tröpfelte drey Tropfen von der Quelle des Lebens hinein.« Alleine damit ich einigen andern Einwendungen, so man hier machen könte, vorbaue, muß ich mich erklären, daß die Kraft dieses Collyrii sich noch weiter erstrecket habe. Es gab nicht nur dem Gesicht und dem Verstand ihre eigene und angebohrne Schärffe wider, welche durch den Fall übel verderbet worden, sondern verursachte darinnen einen gantz ausserordentlichen und fremden Zustand. Was das Gesicht anbelanget, so ist gewiß, daß Adams Auge selbst in seiner ersten und unverletzten Beschaffenheit nicht vermocht hätte, die Helfte des Erdbodens von einem so hohen Stand, als dazu erfodert wird, zu übersehen, und die kleinsten Gegenstände darauf, die Gränzen der Provinzen, die Flüsse, die Berge, ja die Personen und Verrichtungen selbst, so genau und richtig zu unterscheiden, wie Adam gethan hat; welches uns eine Anzeige giebt, daß das alles, was dem ersten Menschen da gezeiget worden, nichts, würckliches, sondern nur eine Erscheinung gewesen. Der Berg im Paradiese, auf welchen Michael ihn geführt, war zwar würcklich vorhanden, aber wiewohl er einer von den höchsten, oder der höchste gewesen, so kan er[180] doch nicht von einer solchen Höhe begriffen werden, daß jemand von demselben auf einmahl die halbe Erden hätte ins Auge fassen können, weil solche in einem gewissen Verhältniß des Ebenmasses mit demselben betrachtet auf diese Weise eine gantz ungeheure Gestalt bekommen würde. A so waren die Gegenden, Ströhme, Meere und Provinzen, welche Michael dem Adam zu sehen gab, eben so wohl als die Leute, so darauf wandelten und die noch nicht im Wesen waren, der Schauplatz sowohl als das Schauspiel, lauter Erscheinungen und Gesichter, vor welche der Engel Adams Gesicht ausserordentlich zubereitet haben mußte, man mag jezo glauben, der Engel habe solche in dem Augapfel Adams oder ausser demselben in der Luft gestaltet. Zur Rechtfertigung des Poeten ist genug, daß er einen Engel in das Mittel gebracht hat, von welchem wir gerne glauben, daß er solche Bilder und Erscheinungen auf eine oder die andere Weise hervorzubringen vermocht habe. Ueberdieß hat Milton zu mehrer Beglaubung der Sache gedichtet, daß der Engel auch den Verstand und die Phantasie Adams auf eine ungemeine Art in den gehörigen Stand gestellet habe, damit sie diese Schatten-Bilder recht einnähmen. Also verstehe ich ihn, wenn er sagt, daß die Kraft diser Arzeney bis in den innersten Sitz des Gemüthes-Gesichtes durchgedrungen habe. Der Herr Magny kan sich zwar[181] dieses nicht so leicht einbilden. Seit wenn, saget er, erstrecket sich die Kraft der Pflantzen bis auf die Seele? Alleine hier ist nicht lediglich nothwendig, daß wir diese Würckung eben der Kraft des Collyrii zuschreiben, wiewohl der Poet dieses nach einer gewöhnlichen Freyheit, nach welcher eine Würckung dem nächsten Werckzeuge derselben zugeleget wird, gethan hat; gleichwie niemand die Sehendmachung des Blinden, dem der Heiland die Augen mit einem angemachten Teige von Erden bestrichen hat, der Kraft dieses Mittels zuschreiben wird, wenn einem Poeten gleich erlaubet wäre, solches in einem poetischen Ausdruck zu sagen. Nichtsdestoweniger, da uns die Raute und Euphrasia, und vornemlich die Tropfen aus der Quelle des Lebens, welche der Ertz-Engel auf die Sehungs-Nerven Adams tröpfeln lassen, unbekannt sind, können wir von ihrer Kraft und Tugend weder etwas behaupten, noch verneinen. Denn es ist gewiß, daß auch die Pflanzen ihre Würckung auf gewisse Weise auf die Kräfte der Seelen erstrecken. Man erinnere sich nur der Würkungen des Opii, des Hellebori, des Nenuphar, des Hysquiami, und ohne daß wir so weit suchen, des Weines. Wer die enge Vereinigung des Cörpers mit der Seelen betrachtet, vermöge welcher diese zu einer gewissen Folge desselben verbunden ist, dem wird solches nicht fremd vorkommen. Magny hätte lieber gesehen, daß die[182] gantze Operation des Ertz-Engels alleine auf das Gesicht des Verstandes gerichtet gewesen wäre, statt daß er nur auf die Augen des Leibes gesehen habe. Wir haben schon angemercket, daß sie sich auf beyde beziehet; und warum sollte der Engel von der Ordnung der Natur abgewichen seyn, nach welcher die materialischen Gegenstände durch das Mittel der cörperlichen Gliedmassen und Werckzeuge in den Verstand geleitet werden? Dazu verband ihn ferner nicht nur das Amt eines Poeten, das auf den Cörper gehet, sondern noch das Exempel einiger Göttlichen Erscheinungen, zu welchen die H. Männer und Weissager durch dergleichen cörperliche Mittel zubereitet worden, und vornehmlich des Heilandes, welcher zu Heilung der Kranken sich öfters dergleichen bedienet hat, und eben desselben Exempel kan uns zugleich lehren, was wir von folgendem Einwurff Magny zu urtheilen haben, daß eine solche Operation und Heilungs-Art für den Ertz-Engel Michael etwas unanständiges sey. Ich fürchte, daß er auf diesen Einwurf gefallen, weil er sie mit der Operation eines Marcktschreyers vermischet hat. Uebrigens will ich auch mit denjenigen nicht streiten, welche davor halten, die Kraft des Collyrii auf den Verstand sey darinnen bestanden, daß es die ungestümen Triebe in Adams Gliedmassen besänftigte, und ihnen ihr eigenes Maaß gab, dadurch der Verstand in mehrere Freyheit[183] kann, die seltsamen und traurigen Geschichten, die ihm sollten vorgestellet werden, zu betrachten. Folgender Ausdruck des Herren Magny ist etwas poetisch, »daß Adam kraft dieses Collyrii in die künftigen Zeiten gesehen habe, qu'à la faveur de ce Collyre il porta la vûë dans l'avenir.« Dieses ist in so ferne wahr, als der Ertz- Engel Michael durch Hervorbringung mit Leben und Bewegung begabeter Bilder die Geschichten, die erst künftighin geschehen sollten, vor Adams Augen auf eine Theatralische Weise aufgeführet hat. Der erste Vater sah eigentlich nicht in das künftige, als etwas künftiges, welches einen Widerspruch in sich fasset, sondern er sah das Künftige, wie es vor der Zeit ihm als gegenwärtig vor Augen gebracht worden. Das ist etwas, was auch die Kunst des Mahlers zuwegebringet, wenn sie entfernte und vergangene Dinge als gegenwärtig vor Augen leget; und wenn sie Weissagungen schildert, so kan man nach unsers Critici Ausdruck von ihr sagen, daß sie uns die künftigen Zeiten zu sehen gebe. Indessen ist in Miltons Gesichtern mehr als Mahlerey, massen dem Mahler nicht vergönnet ist den Personen die Bewegung mitzutheilen. Das Vornehmen unsers Poeten war wahrhaftig gantz neu, und überaus schwer ins Werck zu setzen; eine so gemischte, aus so vielen Stücken zusammengesetzte Historie durch sichtbare Gegenstände aufzuführen![184] Der Poet weiset uns selbst auf die Spuhr, wie er zuerst auf dieses Vornehmen gekommen sey. »Nicht höher, sagt er, war jener Berg, und öffnete dem Auge keinen weitern Umkreiß, auf welchem der Versucher mit einem Vorhaben, das dem gegenwärtigen sehr ungleich war, den andern Adam in der Wüste gesetzet, damit er ihm alle Königreiche des Erdbodens und ihre Herrlichkeit zeigete.« Diese kurtze Erwähnung dienet allerdings die Erdichtung des Poeten durch das hohe Exempel, das sie ins Gedächtniß führet, zu rechtfertigen.

Wiewohl der Herr Magny sich oben angestellet hatte, als ob er für den Ruhm der Wissenschaft des Ersten Menschen eiferte, so ist er doch selbst derjenige, der ihn über diesen Punckt tief hinunter setzet. Er giebt dem Engel Raphael auf Miltons Rechnung Schuld, daß er den Krieg im Himmel unter solchen Bildern vorgestellet habe, welche Adam gantz unbekannt gewesen. »Adam, sagt dieser Kunstrichter, hat niemahls verheerendes Eisen, noch güldene Schilde, noch ährine Wagen gesehen, nichts von alle dem, was ihm der Engel erzehlet, kan mit seiner Art zu gedencken übereinkommen, und dieses machet die Bilder, welche ihm Raphael vorstellet, recht ungereimt. Die Materie, welche der Poet erwehlet hat, führet ihn wider seinen Willen auf hundert[185] Abwege. Er muß Adam von einem Ertz-Engel von vielen Sachen unterrichten lassen, und dieser kan ihm solche Sachen, welche ausser seiner Sphär ligen, nicht anderst als durch Bilder vorstellen, welche ihm eben so unbekannt und fremd sind. Was vor ein Bild kan sich Adam zum Exempel von einem gevierten Schlachthaufen vorstellen? Hat er dergleichen jemahls in dem Garten der Glückseligkeit gesehen?« Wenn wir, den Poeten gegen diesen Einwurf zu beschützen, anführen wollten, daß er bey Adam eine scientiam infusam oder eingegossene Wissenschaft vorausgesezet habe, so wäre dieses zulänglich, weil es sich auf eine Meynung gründet, die von vielen vornehmen Auslegern und Kirchenvätern angenommen und geglaubet worden: Alleine es wird sich finden, daß Adam auch ohne dergleichen ausserordentliche Gabe nur mittelst des allgemeinen Vermögens der menschlichen Einbildungs-Kraft, wo nicht nette, doch ziemlich klare Begriffe von allen denen Bildern hat haben können, mit welchen der Engel Raphael den Krieg in dem Himmel vorgestellt hat. Man wolle erstlich nur überhaupt betrachten, was vor eine weitläuftige Menge Bilder der erste Mensch von denen Dingen und ihren Eigenschaften bekommen mußte, welche ihm nur der Garten der Glückseligekeit vor das Gesicht legete. Ich glaube nicht, daß eine Art von Figur sey, die er nicht in den[186] Gestalten der Mineralien, Pflanzen, Saamen-Körner, und anderer Gewächse der Natur antreffen konte; auch wird kaum eine Art Bewegung seyn, die er nicht an den Thieren, Vogeln Wolcken, dem Wasser, Feuer und s.f. wahrnehmen konte. Ferner, wie viele Begriffe von den Kunstwercken, welche die folgenden Zeiten zur Vollkommenheit gebracht haben, konte er vorläuftig und in Gedancken von eben denen Thieren empfangen, von welchen seine Nachkommen auf dieselbe Spuhr geführet worden? Er konte von dem Bieber lernen Holtz fällen, spalten, bauen; von dem Maulwurfe graben; von dem Wurme spinnen, weben, bohren, sagen; von der Spinnen lernte er Parallelen zeichnen, von dem kleinen Nautulus schiffen, das Steuer-Ruder halten, und den Wind auffassen, und tausend dergleichen Sachen. Man setze jetzo noch hinzu, was vor eine Menge Begriffe von zusammengesetzten Wercken ihm seine eigene Erfindungs-Kraft mittelst zusammensetzens und verbindens dieser Anfangs-Gründe mittheilen konte, welche sich in seiner Phantasie klar genug vorstelleten, ungeachtet sie so zusammengesetzt ihm niemahls zu Gesicht gekommen, sondern erst in derselben aus ihren Theilen und Stüken, die den Sinnen zerstreuet vorkommen waren, geschmiedet worden. Also konte er Eisen, Ertz, Gold, Holtz, durch die Gedancken in eine gewisse Form versetzen, ein Schild, ein Schwert,[187] eine Lantze, daraus figurieren, wozu ihm die Schildkröte, der Schwertfisch, ein schneidendes Blat, ein gespitzter Rohrstengel, mehr als ein Muster lehneten; eine rollende Kugel führte ihn auf die Vorstellung einer Achse, einer Speiche, eines Rades; ein Sitz oder Stuhl auf Räder gestellet, gab ihm den Begriff eines Wagens. Dadurch bekam er die Begriffe, die ihm der Criticus verweigert, von schneidendem Eisen, güldenen Schilden, ährinen Wagen. Wenn jezo Adam den Begriff von Waffen gehabt, fiel es ihm nicht schwer einen Mann, wie er war, mit solchen ausgerüstet zu begreiffen, und einen Mann konte er in Legionen vermehren, diese in Zeilen, Reihen und Linien nach einer beliebenden Form und Ordnung stellen, in Colonnen, Vierecke, halbe Monden verändern; und ist hier zu mercken, daß ein Kornfeld oder ein Wald ihm diese Idee von Schlachtordnungen sehr erleichterte, daher auch die Poeten ihre Gleichnissen von solchen hergehohlet haben, wenn sie dieselben desto deutlicher vorstellen wollen. Ich mercke noch überhaupt an, daß allerdings wahrscheinlich ist, die Gestalten und Figuren der Dinge, die in der Natur sind, haben Nahmen gehabt, eh und bevor die Erfindungen der Kunst dergleichen bekommen haben, weil sie vor ihnen vorhanden gewesen, und die letztern nur Nachahmungen der erstern sind. Und die Gelehrten, die sich um die Erforschung des Ursprunges der[188] Wörter bemühet haben, werden euch sagen, daß die Nahmen der ältesten Kunstwercke ursprünglich Nahmen natürlicher Wercke waren. Wenn dieses alles dem frostigen Kopf unsers Critici nicht genug thut, so hat der Poet auf eine andere Weise für ihn gesorget; indem er gedichtet, daß die himmlischen Einwohner diesen neuen Gast einer neuen Welt öfters ihres Besuches gewürdigt, und zu mercken giebt, daß sie ihm einige nöthige Werckzeuge gebracht haben; er saget von Even im neunten B. »Sie war nicht mit Köcher und Bogen, sondern mit Gartengezeuge bewehret, wie die noch rohe Kunst, die das Feuer noch nicht zu seinem Dienst verbunden hatte, formiert, oder die Engel ihnen gebracht hatten.« Wozu kömmt, daß er sich schon aus ihrer Kleidung, Waffen, Vorweisung und mündlichen Erklärung mit tausend Begriffen bereichern konte. Insonderheit mogte er die Engel der Besatzung mit Schild und Schwert bewaffnet zuweilen ihre kriegerischen Uebungen haben verrichten sehn; denn dergleichen schreibet ihnen der Poet zu, darüber sich der Hr. Magny zwar nach seiner Art lustig machet. Milton sagt in dem vierten B. »Zwischen diesen felsigten Pfeilern saß Gabriel, das Haupt der Englischen Wache, und wartete bis die Nacht einfiel, vor ihm übete sich die Jugend des Himmels in heroischen Streit-Arten, ungewaffnet; aber nahe bey der Hand waren ihre himmlischen[189] Rüstungen, Schild, Helm und Speer, welche von Diamant und Gold funckelten, hoch aufgehänget.«

Damit wir unserm raschen Critico den Mund auf einmahl stopfen, wollen wir ihm nur zu betrachten geben, daß der göttliche Geschichtschreiber Moses in die Critick, die er gegen unsern Poeten macht, miteinverwikelt würde. Vor Adam und Even, diese unschuldigen und unsterblichen Wesen, war gewiß nichts fremders und schwerers zu begreiffen, als der Tod und die Sterblichkeit; indessen schreibet Moses, daß der Schöpfer ihnen mit diesem Wort gedrohet habe, wenn sie das einzige Geboth überträten. Gesetzet, daß sie keinen bestimmeten Begriff davon hatten, so erkenneten sie doch durch die Abziehung, die sie in den Gedancken anstelleten, sehr wohl, daß der Tod etwas gar schlimmes seyn müßte. Milton hat Adam im vierten B. sich darüber folgendergestalt vernehmen lassen: »So nahe bey dem Leben wächßt der Tod, was der Tod je seyn mag; ein fürchterlich Ding sonder Zweifel!« Und der Poet Dryden hat in seinem Drama von dem Stande der Unschuld und dem Fall des Menschen die erste Mutter sagen lassen: »Der Tod ist irgend ein Uebel, welches wir zwar nicht kennen, aber da es uns angedrohet worden, müssen wirs uns nothwendig als groß vorstellen.« Von dieser undeutlichen Art war auch die Idee der Vermehrung und Fortpflantzung,[190] die dem ersten Paar Menschen anbefohlen worden, bevor sie noch einige Erfahrung von der Geburt hatten, durch welche dieselbige geschehen mußte. Villeicht würde der Herr Magny mir jetzo zugestehen, daß Adam Begriffe von den Dingen gehabt, die der Engel Raphael in seiner Erzehlung eingetragen hat, aber er dörffte leugnen, daß seine Sprache zum Ausdrucke derselben Worte gehabt hätte. Alleine man wird ihm allezeit eine überaus reiche Sprache zugestehen müssen; weil er den Thieren Nahmen nach ihren absonderlichen Eigenschaften und Sitten gegeben hat, mußte er schon Worte von sehr deutlich bestimmten Begriffen gehabt haben. Derer Begriffe halben, welche zu dem reinen Verstande gehören, muß ich endlich noch erinnern, daß die Wörter, womit sie ausgedrücket werden, ursprünglich nur sinnliche Begriffe bedeuteten.

Wenn es mir vergönnet ist, nach so vielen Anmerckungen, die ich zur Vertheidigung des Characters Adams angebracht habe, etwas weniges darinnen auszusetzen, das der Poet nach meinem Begriffe demselben zuwider eingeführet hat, so muß ich sagen, daß ich eine romantitische Leichtsinnigkeit in der Ursache finde, die Milton von seiner Theilnehmung an der Uebertretung des Weibes anführet. Eva hatte den unseligen Mißtritt gethan, Adam erkannte denselben in seiner gantzen Häßlichkeit, sowohl in[191] Absicht auf den beleidigten Schöpfer, als in denen jämmerlichen Folgen, so er für das gefallene Weib haben würde. Dieses sollte ihn natürlicher Weise vermocht haben auf der Hut zu stehen, und dem beywohnenden Lichte zu folgen. Dem ungeachtet thut er wider sein besseres Wissen, und begehet die Uebertretung mit Fleiß und Vorsatz; denn wiewohl er sich etliche Schein-Gründe vorstellet, welche die Grösse des Verbrechens zu verringern scheinen, so erkennet er doch die Falschheit derselben und schleußt im neunten B. »Dem sey wie da will, ich habe mein Geschicke an deines gebunden, und bin entschlossen dasselbe Gericht mit dir auszustehen; wenn dir der Tod zu Theil wird, achte ich den Tod so wehrt als das Leben.« Die Ursache, so der Poet von diesem wunderbaren Entschluß angiebt, war Liebe und Mitleiden auf dem äussersten Grad. Adam fühlte daß ihn die Kette der Natur zöge, daß sie ihn zu dem zöge was sein eigen war, denn was sie war, war sein. Sie waren ein Fleisch; wenn er sie verlöhre, wäre das eben so viel gewesen, als wenn er sich selbst verlohren hätte. Diese hyperbolischen und in dem dürren Buchstaben unrichtigen Ausdrücke haben keinen weitern Verstand, als daß Adam die höchste Liebe und das höchste Mitleiden gegen Even empfand. Aber wenn ich mir auf einer andern Seiten die höchste menschliche Weißheit, die Hoheit von Verstand,[192] die Adams Character ausmacht, an ihm vorstelle, so düncket mich, daß diese sich allzu leicht habe überwältigen lassen. Sie war nicht unterdrücket, er erkennte die Grösse des Verbrechens, er konte wohl sehen, daß der Even Zustand dadurch nicht besser werden würde, wenn er sich in eben denselben setzete; er konte hingegen hoffen daß er seiner Liebe und seinem Mitleiden besser dienen könte, wenn er Gott getreu bliebe, der vielleicht sich durch seine Bitte für sie würde begütigen lassen, und ihr die angekündigte Straffe schenken oder erträglicher machen. Weil er nicht recht wußte, was der Tod vor ein Ding wäre, konte er die Würckung dessen erwarten. Ich wünschete derowegen daß der Poet noch eine Mittel-Ursache erfunden hätte, den Verstand Adams zu übertäuben, eh er ihn auf den Gedancken geworffen hätte, sich mit Even vorsetzlich zu verderben. Ich verstehe aber eine Ursache, welche in einem neuentstandenen Zufall oder Begegniß und nicht in einem blossen Einfall der Gedancken bestanden wäre. Die Heiligen Scribenten melden, daß Adam von dem Weibe verführet worden, nach Milton aber verführet er sich selber. Mich wundert nicht, daß der französische Tadler hier keinen Fehler gefunden hat, der sonst da gefunden, wo keine waren, die Idee von der vollkommenen Tugend, und der Allmacht der Liebe, womit der grosse Haufen seiner Nation eingenommen ist, hat Adams[193] unbesonnenes Beginnen bey ihm nicht nur entschuldiget, sondern noch geadlet, daß ers als etwas großmüthiges angesehen hat. Diese romantische Idee hat den berühmten Dryden in seinem Drama von dem Fall des Menschen, welches eine Nachahmung des miltonischen Gedichtes in einer andern Gedichtes-Art ist, noch schlimmer geführet. Daselbst stehet Adam in einer Ereiferung und Entrüstung gegen Eva, welche für seine Ruh und Glückseligkeit so übel gesorget hatte, nichtsdestoweniger vermag ihn seine überwegende Liebe, daß er von der Frucht ißt. Eva sagt zu ihm: Spahre dein Mitleiden, bis ich es mehr nöthig habe, ich empfinde wohl an mir daß ich jezo glückseliger bin als zuvor; ich bin weiser, vollkommener, ich bin alles, was ich zu seyn wünsche; wäre ich nur sicher, daß ich dir nicht mißfällig wäre. Adam antwortet ihr: Du hast mit dem Wercke gezeiget, wie sorgfältig du bist, dich mir gefällig zu machen. Dennoch, wollte Gott, daß der Zorn des Himmels so leicht vorüber gienge wie der meinige. Muß ich denn ohne dich in wilden Wäldern wohnen, meine Zeit mit dencken zubringen, und doch nur an die dencken, die ich so sehr geliebet hatte; muß ich verurtheilet seyn, mit allezeit stummen Unterthaneen zu leben, ein wilder Prinz, ohne Freude, wenn ich gleich der einzige Herr bin. Eva versetzete: Mache dir denn eine Lust mit mir, und iß von freyen stüken,[194] damit ich nicht ohne dich hinauf fliege, die Gottheit anzuziehen, und damit du nicht, wenn du geringer bist, als ich, zu späthe klagest, daß unsre Liebe nicht gleich sey, wenn solches dann durch das Verhängniß versaget worden. Adam: Bekriege dich nicht mit Träumen von einer Gottheit, ich sehe dein Verbrechen nur allzuwohl, wiewohl zu späthe, bilde dir auch nicht ein, daß diese Frucht deine Wissenschaft vermehren werde: Alleine du bist beständig schön, und ich beständig verliebt; ohne daß mich jemand verführet, gebe ich mein Leben aus freyer Wahl auf, dein Fehler ist Unvorsichtigkeit, der meinige ist Liebe. Ich kan Milton seine romanhaften Gedancken, die er dem ersten Vater zuschreibet, destoweniger zu gute halten, weil er in allen denen Umständen, in welchen er Adams Liebe aufgeführet, zu erkennen gegeben, daß dieselbe, wie heftig sie auch gewesen, auf die Vernunft gegründet war, welches macht, daß mir dessen Entschluß mit Even zu verderben, widersinnig vorkömmt. Hingegen hat der lose Dryden seinem Adam durch sein gantzes Gedicht eine verzärtelte und aus sich selbst gesetzete Liebe zugeschrieben, in welcher er beynahe die gröste Vortrefflichkeit und das höchste Gut der ersten Menschen zu setzen scheinet. Drydens Adam ist sich also in solchen ungereimten Ausschweifungen beständig gleich, Miltons aber scheinet mir von seiner ersten Hohheit und Obermacht des[195] Verstandes einen plötzlichen Sprung zu solcher ausschweiffenden Leidenschaft zu thun.

Quelle:
Johann Jacob Bodmer: Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie und dessen Verbindung mit dem Wahrscheinlichen. Zürich 1740, S. 172-196.
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