Der zweyte Abschnitt.

Von der Vorstellung der Engel

in sichtbarer Gestalt.

[29] Einwurf des Herren Constantin Magni, daß geistliche Wesen nicht sollten mit Cörpern bekleidet aufgeführet werden. Recht der Poesie zu einer Art Erschaffung, da die möglichen Dinge in den Stand der Würcklichkeit gesetzet werden. Meinung einiger Weltweisen, und Lehrer, daß die Engel einen organisierten Leib haben. Exempel vornehmer Poeten, die die Engel in sichtbaren Gestalten vorgestellet. Vorzug der menschlichen Gestalt, in welcher sie von Milton vorgestellet werden. Die Verkleidung der Engel in cörperliche Gestalt zieht eine gleiche Verkleidung derer Dinge mit sich, mit welchen sie umgehen. Des Hrn. Magni Einwurf dagegen, welcher alle diese Vorstellungen verwirft, wenn sie nicht hieroglyphisch und allegorisch sind. Daß die Personen und Begebenheiten in dem Epischen Gedichte poetisch-historisch seyn, und als solche alle die Eindrücke thun, die der Poet haben will. Des Hrn. Magni Klage, daß Milton sich von dem Zaum der Vernunft ledig gemachet habe. Unterscheid zwischen der Poesie und der Metaphysik. Richtigkeit und Vernunftmässigkeit des poetischen Wahren in Miltons Gedicht. Widerlegung der Beschuldigung, daß dieser Poet die Gräntzen der Ehrfurcht vor heilige Materien überschritten habe.
[29]

Da ich oben dem Einwurf begegnet bin, daß die Personen und Handlungen der unsichtbaren Engel nicht in die Sinne fielen, daher der Mensch geneigt wäre, eine solche Materie kaltsinnig aufzunehmen, habe ich mit wenig Worten angemercket, daß dieser Einwurf, wenn er gleich an sich ewigen Grund hätte, dennoch auf das Verlohrne Paradieß nicht schliesse, weil Milton seine Englischen Personen mit Gestalten und Gliedmassen versehen hätte, dadurch diese unsichtbare Wesen bequem gemacht werden, die Sinne zu rühren und einzunehmen. Dieses ist eine poetische Verrichtung, zu welcher Miltons Kläger keinen Magen haben, so daß ich nothwendig von dem Recht, das die Poesie dißfalls besitzet, gründlich und umständlich handeln muß. Der Herr Constantin Magni, ein Französischer Advocat, der Miltons Verlohrnes Paradieß in einem eigenen Werckgen mit grosser Zuversicht auf seine Kräfte angegriffen hat, setzet einen vornehmen Theil seiner Beschuldigungen auf keinen andern Grund, als den Satz, daß geistliche Wesen nicht sollten mit irdischen Cörpern bekleidet eingeführet werden. Wenn diese Critik Grund hätte, so träffe sie so wohl als die schon widerlegten Beschuldigungen Miltons erstes Vorhaben und erwehlte Materie, noch ohne Absicht auf desselben Ausführung derselbigen sondern mit Absicht auf eine jede Ausführung. Es folgete, daß Milton schon gefehlet hätte, so bald[30] er das Thema seines Gedichtes von den unsichtbaren Thaten Englischer Wesen erwehlet hat, weil dieses ihn genöthigt, ihnen cörperliche Gestalten mitzutheilen. Er sagt am achtzehenden Bl. wo er Satans liegen in dem feurigen See angeführet: »Sehet hier geistliche Wesen in cörperliche Wesen verwandelt; sie haben einen Kopf, Augen, den übrigen Leib; und damit der Poet das Maß ihrer Grösse bestimmete, nimmt er seine Zuflucht zu Huben Feldes; er thut noch mehr, es scheinet, er wolle sich mit Fleiß das Recht selber nehmen, sich durch die Allegorie zu retten, so sorgfältig ist er uns zu vergewissern, daß es wahrhafte Leiber seyn, indem er sie mit denen vergleichet, welche ihrer ungeheuren Grösse wegen in den mythologischen Fabeln nahmhaft gemachet werden.«

Es ist allerdings an dem, daß Milton die Engel in cörperlichen und zwar in menschlichen Gestalten vorgestellet hat. Er hat in diesem Stück die Freyheit gebraucht, die ihm die poetische Kunst vergönnete, alldieweil sein Vorhaben nicht war, eine metaphysicalische Abhandlung von der Natur und dem Wesen dieser unsichtbaren Geister zu schreiben, sondern nur die Phantasie mit wohlerfundenen und lehrreichen Vorstellungen auf eine angenehme Weise einzunehmen. Darum hat er denen unsichtbaren Geistern sichtbare und cörperliche Gestalten mitgetheilet, ohne welche sie sonst für die Sinne und die Einbildung verschlossen[31] waren. Er that dieses mittelst einer Art Schöpfung, die der Poesie eigen ist. Denn da die Sichtbarkeit für die Natur der Engel etwas gantz fremdes ist, so ist die Operation des Poeten, der sie in sichtbare Cörper einkleidet, eben dieselbe, nach welcher Dinge, die alleine möglich sind, aus diesem Stand in den Stand der Würcklichkeit hinübergebracht werden. Das sichtbar werden der Engel ist für die Einbildung nicht ohne Wahrheit, es hat nemlich dieselbe Wahrheit, welche die möglichen Dinge haben, und diese nimmt die Phantasie statt der eigenen Wahrheit und Würcklichkeit, welche die Engel, ob sie gleich unsichtbar sind, eben so wohl haben, als die Dinge aus der sichtbaren Welt. Diese Art der Schöpfung ist das Hauptwerck der Poesie, die sich eben dadurch von den Geschichtschreibern und Naturkündigern unterscheidet, daß sie die Materie ihrer Nachahmung allezeit lieber aus der möglichen als aus der gegenwärtigen Welt nimmt. Ob uns nun gleich die Grundlehre und die Theologie zu wissen geben, daß die Engel unsichtbar und uncörperlich sind, nach der Natur, welche ihnen von dem Schöpfer in der gegenwärtigen Welt-Verfassung der würcklichen Dinge zugeeignet worden, so begreiffen wir doch daneben wohl, daß demselben frey gestanden wäre, bey andern Absichten eben diesen Engeln die Sichtbarkeit und Erscheinung in menschlichen Augen, und den Cörper zuzulegen, massen solches keinen Widerspruch[32] in sich hat, und ihn keine Noth gezwungen hat, dieselben schlechterdings vor dem menschlichen Gesicht zu verbergen, und ihnen den Cörper zu verweigern. Wer hat jemahls den Poeten gemißgönnet, daß sie die Gegenden, Flüsse und andere leblose Wesen, die zwar würcklich sind, aber von dem Schöpfer weder mit Vernunft noch mit Gedancken begabet worden, mit solchen bereichert haben? Oder daß sie Dinge, die kein eigenes Wesen haben, blosse Zufälligkeiten anderer Wesen, alles woraus irgend eine Würckung herrührte, zu Personen gemacht haben? Der Poet, der den Engeln die Sichtbarkeit und den Cörper mittheilet, thut nichts verwegeners. Es scheinet zwar daß die Engel dadurch niderer gesetzet werden, indem der Cörper etwas gröberes, beschwerlicheres und plumperes ist, als der Geist, alleine wann man betrachtet, daß der Poet alleine zu der Phantasie redet, welche sich nichts höhers als den Cörper vorstellen kan, so wird der Würde der Engel nichts benommen, da sie auf der höchsten Stafel vorgestellet wird, die jene fassen kan. Vielmehr ist die Sichtbarkeit, die ihnen von dem Cörperlichen Kleide zufällt, einigermassen ein Zusatz zu der Englischen Vollkommenheit, indem dadurch die Natur derselben in Absicht auf die Phantasie erweitert, und zu Handlungen in einer anderen Welt bequem gemachet wird. Diese Vergrösserung oder Erweiterung der Englischen Natur ist wie diejenige, so kleine und dem Auge verschlossene, oder von ihm allzuweit[33] entfernte Dinge mittelst der Vergrösserungs- und der Fern-Gläser bekommen: und wie dieses nicht mittelst einer Schärffung oder Verbesserung des Auges geschicht, sondern durch eine Vergrösserung der Sachen, und was die entfernten Sachen angehet, weil sie dieselben näher zu dem Auge herbeybringen, eben also macht der Poet die unsichtbaren Engel für das menschliche Gesicht gerecht, indem er ihnen die nöthige Ausdähnung giebt, damit sie von dem Auge wahrgenommen werden, und sie aus ihrer Entfernung näher in unsere Gegenwart zur Stelle führet. Man wird dem Poeten destoweniger verargen, daß er die Engel durch ihre sichtbare Vergestaltung unter ihre Natur gesetzet hat, wenn man bedencket, daß sie selbst nicht zu stoltz gewesen sind, würcklich irdische Leiber an sich zu nehmen.

Die sichtbare und Cörperliche Vorstellung der Engel, läßt sich nicht alleine durch die Möglichkeit und die poetische Schöpfung schützen, sondern ferner durch den Satz von ihrer Würklichkeit. Berühmte Weltweise und Lehrer sind in der Meinung gestanden, daß die Engel würcklich einen gewissermaßen organisierten Leib haben, der nach seinen Mechanischen Gesetzen würcke, und die freyen Entschlüsse der Geister, die ihn bewohnen, ohne Abbruch ihrer eigenen Gesetze vollführe. Bey den Vätern der ersten christlichen Kirche war diese Meinung allgemein, und sie hatten dieselbe von den Lehrern und Weisen der Jüdischen Nation[34] beybehalten. Diese Meinung möchte noch so irdisch seyn, so ist sie zulänglich den Poeten zu rechtfertigen, weil sie seine Erdichtung für würcklich, und was noch mehr ist, für glaubwürdig darstellet; je glaubwürdiger nemlich das Ansehen der Gottesgekehrten und Weltweisen gewesen, die derselben beygepflichtet hatten.

Wann es nothwendig wäre, unsern Poeten mit dem Exempel vornehmer Vorgänger zu schützen, könte ich gedencken, daß die berühmtesten Dichter, die das Hertz gehabt haben, die unsichtbaren und uncörperlichen Engel aufzuführen, sich kein Bedencken gemacht haben, ihnen die sichtbare Gestalt mittelst des Cörpers mitzutheillen. Die drey Gedichte des Florentinischen Poeten von der Hölle, dem Fegefeuer, und dem Paradies, die vom Anfang biß zum Ende aus der unsichtbaren Welt hergenommen sind, verkleiden alle Wesen derselben in cörperliche Gestalten. Was Tasso und Ceva aus der Welt des Unsichtbaren vorgestellet haben, jener vornehmlich in einem Concilio der bösen Geister1, dieser in der Niederlage der Teufel im Thal Hinnon2, ist eben so beschaffen. Tasso beschreibet seinen Satan, dem er den Mythologischen Nahmen Pluto giebt, mit folgenden Zügen:


Siede Pluton nel mezzo, e con la Destra

Sostien lo scettro ruvido e pesante;[35]

Nè tanto scoglio in mar, nè rupe alpestra

Nè pur Calpe s'inalza, o'l magno Atlante;

Ch'anzi lui non paresse un picciol colle,

Si la gran fronte, e le gran corna estolle.


Also wendet Tasso so wohl als Milton allen Fleiß an, uns mittelst einer Außmessuug zu vergewissern, daß Satan einen wahrhafften Leib, eine Stirn, Hände, und so gar Hörner gehabt habe.

Was anbelanget, daß Milton die Engel mit Menschlicher Gestalt und Gliedmassen vorgestellet hat, so wird dieses keiner sorgfältigen Vertheidigung bey denen vonnöthen haben, die einmahl dem Poeten die Macht zugestehen, denselben eine Gestalt und Gliedmassen anzuziehen. Es ist zu diesem Ende keine bekantere, keine würdigere, keine bequemere. Es ist die einzige bekannte, welche Seelen, das ist, Geister die mit der Natur der Engel am nächsten verwandt sind, bewohnen. Dieses giebt ihnen schon eine Würdigkeit, weit mehr aber, daß die Engel und Gott selbst, wann sie sich dem Menschen haben auf Erden sichtbar zeigen wollen, eine vertrauliche Gesellschafft, wie ein Freund mit dem andern, mit ihm zu halten, ihm in keiner andern als der Menschlichen Gestalt erschienen sind.


Gott ward ein armer Mensch, des Vaters Wort und Rath

Nahm Fleisch und Blut an sich, o grosse Wunderthat!

Man sah ihn dorten gehn, wo Jordans Quelle fliesset,

Und wo der Siloah die reine Flut ergiesset.
[36]

Die menschliche Gestalt ist die bequemeste für alle Arten der Bewegungen und Verrichtungen, dadurch die Veränderungen, die uns in dem Zustand der Engel kund gethan werden, am geschicktesten können vorgestellet werden. Ich stelle mir daher vor, wann die Engel den Menschen das Schauspiel von ihren Anschlägen, guten oder bösen Verrichtungen und Entschliessungen geben wollten, daß sie es auf keine andere Weise thun würden, als diejenige, nach welcher sie unser Poet in seinem Gedicht als in einer grossen Erscheinung auf Erden an den Tag gebracht hat.

Gehen wir weiter, so trägt die Verkleidung der Engel in cörperlichen Gestalten eine gleichmässige Verkleidung aller derer Dinge mit sich, mit welchen sie umgehen, ihres Ortes, ihrer Speise, ihrer Waffen. Wie wollten wir eine cörperliche Gestalt in einem geistlichen Raum begreiffen, die sich von geistlichen Speisen nähret, mit sichtbaren Gliedmassen auf unsichtbare Dinge würckt? Milton hat sich hierüber selbst erklärt. Zuerst läßt er zwar den Engel Raphael, der sich jetzo fertig hält, Adam den Krieg im Himmel zu erzehlen, mit einigem Zweifel sagen: »Wie aber wann die Erde allein der Schatten des Himmels ist, wann in beyden Dinge sind, die weit mehr Aehnlichkeit mit einander haben, als man auf Erden dencket.« Aber hernach setzet er ausdrücklich Hügel und Thäler in den Himmel: »Weder Hügel auf ihrem Wege, noch enge Thäler noch Wälder,[37] noch Ströhme trennen ihre vollkommenen Linien, denn ihr Marsch gieng hoch über dem Boden.« In dem Eingeweide des himmlischen Bodens findet er gleichmässige Dinge, wie in dem Boden der Erden erzeuget werden. »Welcher von uns, läßt er Satan anmercken, betrachtet die helle Fläche des Etherischen Bodens, worauf wir stehen, dieses Land des weiten Himmels, das mit Pflanzen, Früchten, ambrosialischen Blumen, Edelsteinen und Gold ausgezieret ist, mit so flüchtigen Augen, daß er nicht nachsinnet, woher sie tief unter dem Grund wachsen, nemlich aus einem rohen und finstern Zeuge, der mit einem geistigen und feurigen Schaum beschwängert wird.« Er giebt dem Himmel auch Abend und Morgen, und eine Ambrosialische Nacht mit Wolcken, die von dem hohen Berg Gottes ausgeduftet werden. »Es ist ein Höle in dem Berg Gottes etc. Im sechsten B. zu Anfang. Ja er sezet den Himmel nicht frey von Donner-Wettern: Wie oft, sagt Mammon im zweyten B. beliebet es dem Allmächtigen Vater des Himmels mitten in dicken und finstern Wolcken zu wohnen, und seinen Thron mit der Majestätischen Finsterniß, doch ohne Abbruch seiner Herrlichkeit, rundherum zu bedecken, dann brüllen von demselben tiefe Donner hervor, welche ihre rasende Blitze mustern, und den Himmel einer Hölle ähnlich machen.«[38]

Der Herr Magny schreibet dieses Verfahren dem Poeten für einen Fehler an, der in seinem Gedichte herrsche, und nennet es einen starcken Mißbrauch der Allegorie. »Gehören, sagt er, die Berge, Wälder, und Ströhme in den Himmel! Man wird mich niemahls überreden, daß ein himmlischer Boden sey, noch daß dieser Boden dem Boden der Erden ähnlich sey. Was will dieser weit aufgerissene Boden des Himmels sagen, unter welchem die satanischen Engel den Ursprung der Natur in seiner rohen Zeugung gesehen haben? Das ist fürwahr schlimmer, als daß man Berge, Thäler, und Flüsse darinn setzet. Heisset man dieses das Verwundersame, so muß man bekennen, daß ein solches Gedicht zu schreiben nicht viel Müh kostet, wann man sich von einer ungebundenen Einbildung führen läßt.« Und in denselben Gedancken verwirft er auch die Speise, den Tranck, die Tänze, und den Schlaf der Engel. »Wie, haben die Engel eine andere Speise, als Gott selbst? Was ist der Rubin-Nectar, der in Perlen strudelt, in Diamant und massivem Gold, die Frucht der Weinreben, die in dem Himmel wachsen? Wenn dieses alles nur eine Allegorie ist, kan man diese Figur weiter treiben, oder vielmehr, kan sie auf eine niedrigere und ärgerlichere Weise mißbrauchet werden? Sehet da in weniger als zweyen Blättern die Engel tanzen, essen und trincken, es fehlet nichts mehr, als daß Milton sie auch schlafen lasse;[39] auch dieses Vergnügen hat er uns gewähret.« Und von den Tänzen in den Empyreischen Feldern urtheilet er: »Milton verfällt von dem ungereimten ins schülerhafte, er läßt die Engel tanzen. Ich will glauben, daß es nur allegorisch gesagt ist.«

Nach dem Begriffe, den sich dieser critische Kämpfer von dem Vermögen der Poesie unsichtbare Dinge auf eine sichtbare Weise vorzustellen, gemachet hat, kan solches auf keine andere vernünftige Weise geschehen als vermittelst der Allegorie, welches Wort er in dem engesten Verstand nimmt, so fern es sagen will, daß alle die cörperliche Bilder, die von den Engeln und geistlichen Sachen gebraucht werden, irgend eine geistliche Beschaffenheit, eine Metaphysicalische, oder moralische Tugend und Eigenschaft derselben bedeuten sollen. Das Haupt, die Augen, die Füsse Satans, die Speisen, das essen, trincken, schlafen, tanzen, die Rüstungen der Engel, sollten jegliches Stück etwas aus dem geistlichen Zustand derselben in sich verborgen haben, wie in der Metapher der Bliz z.E. die Geschwindigkeit und durchbrechende Macht eines Helden, der Löw dessen Dapferkeit und s.f. andeutet, also daß wir auf diese Weise eine hieroglyphische Metaphysick von den Engeln bekommen hätten. Wie anmuthig dergleichen Arbeit, wie deutlich für den grossen Haufen, für welchen die Poesie, diese Ars popularis, gewiedmet ist, heraus kommen würde, mag der scharfsinnige Leser urtheilen. Miltons Absicht war ein Episches Gedicht[40] zu schreiben, und weil Magny die Natur eines solchen scheinet aus der Acht gelassen zu haben, oder verkehren zu wollen, ist nothwendig, daß ich den Leser ein wenig damit aufhalte, zumahlen es uns den Weg bahnet, den Vorzug des Vorhabens und Werckes unsres Poeten vor dergleichen allegorischen Metaphysick, die Magny vorschlägt, an den Tag zu legen.

Das Epische Gedicht ist ein erzehlendes, historisches Gedicht, in welchem die Begebenheiten, Character und Personen, wenn sie gleich niemahls würcklich gewesen sind, dennoch auf eine gewisse Weise von dem Poeten zur Würcklichkeit gebracht sind. Sie haben zwar das Siegel der Wahrheit nicht, es fehlet ihnen an Zeugen, die dabey gegenwärtig gewesen wären, und uns davon versicherten; Aber sie haben an dessen statt den Preiß der Wahrscheinlichkeit, weil sie in den würcklichen eingeführten Gesetzen, und dem gegenwärtigen Lauf der Natur und derer Begebenheiten, die fidem narrantis haben, gegründet sind. Episch heißt demnach so viel als poetisch-wahr, und poetisch-historisch. Was absonderlich die Handlungen und Personen Miltons aus der unsichtbaren Welt betrift, so sind sie nicht nur möglich und wahrscheinlich, sondern in ihrem Grund würcklich. Was für glaubwürdigere Zeugnisse will man für die Existenz Raphaels, Michaels, Gabriels, Satans, der Engel und der Teufel fodern, als der göttlichen Scribenten, die uns davon Nachrichten gegeben haben? Diese[41] Personen haben ihr Wesen nicht von dem Poeten auf den Grund einer oder mehrern Metaphern, die in eine Handlung ausgedähnet werden, wiewohl sie die sichtbare Gestalt und den Leib von ihm haben, da wir erkläret haben, nach was für einer poetischen Operation solches zugehe. Es sind keine Zufälligkeiten oder Eigenschaften, die andern Wesen zukommen, wovon Würckungen von der zweyten oder dritten Hand herrühren; es sind Epische, historische Personen, die in ihrem eignen Nahmen da sind, die sich selber und niemand andern vorstellen, die in ihrem eigenen Character erscheinen, als Originale, nicht als Nachbilder; die Haupt-Geschichte selbst die von ihnen erzehlet wird, ist würcklich vorgegangen, und wir haben unverwerffliche Zeugnisse davon, zum Ex. von dem Aufstand Satans und seines Anhangs, von ihrem Fall vom Himmel, und Verstossung in die Hölle; von Satans Verführung der ersten Menschen. Diesemnach hatte der Poet für nichts weiters zu sorgen, als die cörperliche Gestalten und Geschäfte seiner Englischen Personen also einzurichten, daß sie den Character und die Geschichte derselben der Phantasie als gegenwärtig und empfindlich vorstelleten, diese nimmt dieselben so wie sie ihr in dem cörperlichen und sichtbaren Kleide vor Augen gestellet erscheinen, und sucht kein tieferes Geheimniß darunter, als was sie siehet und empfindet, so wenig als sie in den Personen des Thycidides, oder des Livius etwas verborgeners suchet, als dieselben Personen selbst. Mehr hat der Poet[42] zu seinem Endzweck nicht vonnöthen, dann diese Personen, wie sie da in sichtbaren Gestalten und mit sichtbaren Sachen umgeben aufgeführet werden, thun nach dem buchstäblichen Inhalt alle die Eindrücke auf die Gemüther, welche der Poet seinen Absichten gemäß achtet. Und hier wird niemand in Abrede seyn, daß unser Poet nicht die Eindrücke nach dem gehörigen Grade zu erhöhen, oder zu mässigen gewußt, wie es die Materie und der Zustand, in welchen er das Gemüth versetzen wollte, erforderten. Wann wir die Eindrücke betrachten, welche die Mahlzeiten der Engel, ihre Tänze, ihr Schlaf selbst auf die Phantasie thun, was vor ein himmlisches Wohlleben, was vor Ausbrüche von Wonne, was vor eine selige Einigkeit, was vor eine sanfte Ruhe, und Erquickung geben sie uns zu fühlen! dann das sind die allgemeinen Begriffe von diesen Sachen, und die heiligen Scribenten haben sie auf diesen Fuß angebracht, sie reden von der Fettigkeit des Hauses Gottes, die Menschen, sagen sie, werden davon truncken, und Gott träncket sie aus dem Bache seiner Wollüste, sie verheissen den Frommen, daß sie mit Abraham, Isaac und Jacob im Reiche der Himmel zu Tische sitzen sollen, der Herr verheißt seinen Geliebten, daß er ihnen Schlaf geben wolle, und s.f. Was vor eine Macht, Stärcke und Wuth zeigen auf einer andern Seiten die Schlachten der Engel, und die ungeheuren Waffen, die sie führen? Und wie erhellen diese nicht mitten in dem Leiden dieser verzweifelten[43] Wesen, in ihrem ligen in der feurigen See, in ihrem Gang auf dem gediegenen Feuer-Land, in Satans Reise durch das Chaos, in ihrem verfluchten Concilio? Wer kan sich im Lesen der höchsten Eindrücke von Entsetzen, Abscheuen, Schrecken, Erstaunen, erwehren? Und was haben diese Eindrücke von dem grossen Exempel der getreuen und der gefallenen Engel nicht für eine Kraft auf die Hertzen, denselben Gehorsam gegen dem Herren, Verwunderung gegen dem Allmächtigen, Ehrfurcht gegen dem gerechten Richter, Liebe gegen dem Schöpfer, der Quelle alles guten, einzupflanzen? Magni selbst hat diesen Eindrücken nicht widerstehen mögen, wie er gleich im Vortrabe seiner critischen Streitschrift bekennen muß. bl. 4. »Bevor ich, sagt er, ein jedes Buch dieses Gedichtes absonderlich betrachte, will ich mit wenig Worten sagen, was vor einen Eindruck das gantze Werk das erste mahl auf mein Gemüthe gethan hat. Dieser Eindruck dienet gäntzlich zum Ruhm des Poeten, der Enthusiasmus, der darinn herrschet, entzükete mich so gewaltig, daß er alle andern Verrichtungen meiner Seelen stille stellete, ich konte nichts anders thun, als mich verwundern, und ich fieng erst bey der zweyten Ueberlesung an, die Sachen zu erwegen. Ich war zwar bey gewissen Stellen des Werckes, die von einer Natur waren daß sie nicht mit so viel Feuer abgehandelt werden konten, wie die andern, etwas kühler, aber dieser kleine Kaltsinn diente mir zur Erquickung, und[44] ich ward so schnell aus diesem Stand gesetzet, daß ich beynahe vergaß, daß ich darinn gewesen war.« Was will diese beständige Entzückung sagen, in welcher der Poet das Gemüthe des Hrn. Magny aufgehalten hat, als daß er seiner Sinne und Einbildung sich gäntzlich bemächtiget gehabt habe? Der Enthusiasmus des Poeten, seine poetischen Schildereyen, seine sichtbaren und empfindlichen Vorstellungen haben ihn aus sich selbst entrücket, sie haben alle höhern Vermögen der Seelen in ihren Verrichtungen unterbrochen, er war gezwungen sich einer beständigen Verwunderung, einer von den angenehmsten und schätzbaresten Gemüths-Bewegungen, zu überlassen. Diese entzückenden Eindrücke sind desto verwundersamer, je mehr Widerstand Magny dagegen selbst bey der ersten Ueberlesung kraft seiner ordentlichen Kaltsinnigkeit gethan hat, je mehr ihn sein Naturell, das zu abgezogenen Wahrheiten gewöhnt war, vor der Tyrannie und dem Betrug der Phantasie bewahret hat. Und hier düncket mich, daß die Erholung aus dieser Entzückung und die Wahrnehmung des langen Betruges, der mit solchem Ergetzen begleitet gewesen, bey ihm einige Gedancken, einige Vermuthungen der Kunst erwecket haben sollten, welche dieses zuwege gebracht hat. Die gute Meinung von der Stärcke seines Verstandes solte ihm gesagt haben, daß die Geschicklichkeit einen solchen zu berücken, desto grösser seyn muß, je schwerer solches zugehet; Er sollte leicht auf die Gedancken gefallen seyn, daß auf diese Weise[45] zu berücken, grosser Verstand, und grosse Einsicht in die Natur des menschlichen Gemüthes erfordert wird, und ich zweifle nicht, daß er nicht bey einem solchen Gemüthes-Stand in seiner Untersuchung die Triebräder, welche die poetische Kunst hat spielen lassen, ziemlich würde entdecket haben. Allein Magny hält nicht so viel von sich selbst, die Begierde Fehler bey dem Poeten zu finden, verbirget ihm die Schwierigkeit, die man hat seinen Verstand zu hintergehen, er giebt sich für einen blöden Kopf dar, der von hundert unrichtigen, täuschenden, übel zusammenhangenden Stücken, wo weder Maß noch Schnur regiert, übertölpelt wird. »Erst die zweyte Ueberlesung, sagt er, hat den Betrug aufgehoben, der Glantz des Gebäudes hat sich bey der Untersuchung des Gleichmasses vermindert, meine Betrachtungen sind eine Art Schöpfung gewesen, die das Chaos in Ordnung gebracht hat, es ist licht worden, ich habe gesehen wie viel unrichtiges Zeug meine ersten Begriffe übertölpelt gehabt, und ich habe geschlossen, daß ein Poet wenig Müh haben müsse, Feuer in ein Werck hineinzubringen, wann er sich von dem Zaum der Vernunft ledig macht.« Wer von dem Poeten nicht mehr fodert, als was uns seine Kunst und Lehrart verspricht, solche empfindliche und das Gemüth mit einer angenehmen Gewalt an sich reissende Eindrücke, wie Milton in seinem Werck auf die volkommenste Art erreget, der wird sich nicht entbrechen können, wahrzunehmen, daß in seinem[46] Gedicht so viel Ordnung, Zusammenhang, Richtigkeit, und Vernunft, und dieses in dem Grade herrschet, als zu seiner Absicht gehörte. Ich sehe wohl, daß Magny, vielleicht ein besserer Advocat als Criticus, in dem Poeten den Metaphysicus gesucht hat; nach welchem Gesichts-Punct er freylich viel unrichtiges in seinem Gedicht sehen mußte, wie eben so wohl geschehen würde, wann er in der Ontosophie Poesie suchen wollte. Der Poet bekümmert sich nicht um das Wahre des Verstandes; da es ihm nur um die Besiegung der Phantasie zu thun ist, hat er genug an dem Wahrscheinlichen, dieses ist Wahrheit unter vorausgesetzten Bedingungen, es ist wahres, so fern als die Sinnen und die Phantasie wahrhaft sind, es ist auf das Zeugniß derselben gebauet. Wer dem Poeten vor übel nehmen wollte, daß er darauf bauet, der mag zugleich die Natur anklagen, daß sie jene und den Verstand nicht überein gemachet hat, welches so viel gesagt ist, daß sie den Menschen nicht zu etwas mehrerem als zu einem Menschen gemachet hat. Demnach ist dieses poetische Wahre nicht ohne eine gewisse Vernunft und Ordnung; es hat für die Phantasie und die Sinne seinen zureichenden Grund, es hat keinen Widerspruch in sich, ein Stück davon gründet sich in dem andern. In diesen wird Magny keine Unrichtigkeit finden; wann er solche nach einem andern Gesichts-Punct findet, da er den Poeten als einen Metaphysicus ansiehet, und die reinen abgezogenen Wahrheiten[47] des Verstandes von ihm fodert, sind das keine Fehler eines Poeten, wiewohl es Fehler eines Metaphysici wären. Auf diese Weise wird er eine beständige Quelle zu Critiken bekommen, welche aber auf keine gründlichern Fehler fallen werden, als solche, die seine ungerechte Verwegenheit die Absichten zu verkehren, wird gebohren haben. Er kan dann die Metaphysick auch in der gemeinen Rede von uns fodern, und Unvernunft in den unschuldigsten Redens-Arten finden; zum Exempel, wann wir sagen, die Sonne gehet zu Gold, sie fällt hinter den Berg hinunter, oder in die See, der Berg trägt den Himmel, der Himmel ligt auf dem Berge. Da wird er genug zu thun bekommen, den Betrug zu zerstreuen, den falschen Glantz durch seine Erwegungen zu zerstören, dieses Chaos mittelst seiner Schöpfung in Ordnung zu richten. Es ist wahr, daß seine Phantasie dadurch manche angenehme Vorstellung verliehren wird, welcher Verlust aber einem Geist, der so viel aus den abgezogenen Wahrheiten des Verstandes machet, keinen Schmertzen bringen wird, und durch die Freude in der Phantasie seiner Nebendmenschen so viel unrichtiges entdecket zu haben, ersetzet wird. Ich förchte doch hierbey daß dieser hohe Philosophus uns auf einen gleichen Grund bald auch die Vorstellung dessen verbieten werde, was künftig oder vergangen, oder von uns entfehrnet ist, weil das künftige, bevor es würcklich ist, noch nicht wahr ist, und das vergangene, oder entfehrnte[48] nicht mehrere Wahrheit für uns hat, als etwas bloß mögliches und wahrscheinliches. In beyden kömmt es auf das Ansehen und die Aufrichtigkeit derer an, die uns davon Bericht ertheilen. Was uns anbelanget, wollen wir die Metaphysick bey den Lehrern derselben suchen, von den Poeten aber nichts mehr fodern als Poesie, wir wollen uns hier an dem Wahrscheinlichen und der Vernunft, die in dem Zusammenhang desselben lieget, begnügen, wir wollen denjenigen Empfindungen und Eindrücken, so die Schildereyen in Miltons Gedicht nach ihrem buchstäblichen Verstand machen, ohne angenommenen Kaltsinn und unzeitigen Eifer willig Platz geben, und das Ergetzen, das daher entspringt, mit Danck annehmen. Darüber wollen wir uns an tiefere, gesuchtere, verborgenere Allegorische Geheimnisse den Sinn nicht kommen lassen, und den Mangel derselben, als etwas überflüssigen und hieher nicht gehörenden ohne Reue erdulden.

Es scheinet sonst aus einer andern Stelle dieses sauersehenden Critici, daß er den Poeten vornehmlich in Absicht auf die Heiligkeit der Materie der Unvernunft beschuldigt habe, indem er sagt. »Milton überschreite mit seinem Flug der Phantasie das Ziel, das die Vernunft in der Abhandlung heiliger Materien vorschreibt.« Miltons Materie ist heilig zu nennen, weil sie von heiligen Personen handelt, göttlichen und englischen, und der erste Stof dazu zuerst von heiligen[49] Scribenten erzehlet worden. In der Abhandlung dergleichen Geschichte schreibet uns die Vernunft das Ziel vor, daß wir kein Stück und keinen Umstand in den Zusammenhang der Ausführung hineinbringen, der sich mit dem Zeugniß der H. Scribenten stosse, und daß wir den Personen keinen Gedancken zuschreiben, der wieder ihren Character laufe, und ihrer Würde zu nahe trete. Damit ist uns nicht verwehret, daß wir nicht in den abgebrochenen und kurtzbegriffenen Erzehlungen der H. Scribenten das leere und mangelnde mit solchen Umständen in den Begegnissen ersetzen und ausfüllen, welche mit dem geoffenbahreten ein Gewebe in einem ordentlichen Zusammenhang ausmachen. Das ist eine Freyheit, die in diesen Schrancken gefasset, vernünftig ist, dann wiewohl es ein Vorwitz ist, demjenigen in den Gedancken nachspüren zu wollen, und es zu ergäntzen zu suchen, was uns der Höchste nicht gut gefunden hat zu eröffnen, so ist es doch ein unschuldiger, und lehrreicher Vorwitz, der in einem Verlangen von himmlischen Dingen mehr zu wissen bestehet, und das Gemüthe schon in dieser Zeit zu dem künftigen himmlischen Leben erhebet, und näher mit den seligen Geistern bekannt macht, in derer Gesellschaft wir nach diesem vergänglichen Leben zu kommen hoffen. Nun werden wir im Verfolge sehen, mit welcher Anständigkeit Milton seine himmlischen Personen eingeführt, was für erhabene Gedancken[50] er ihnen ihrem Character gemäß zugeschrieben, und wie geschickt er ihre Handlungen aus den kurtzen Erzehlungen der H. Scribenten erweitert hat. Magny giebt uns ein paar Exempel dessen, worinn Milton die Gräntzen der Ehrfurcht gegen H. Personen überschritten habe, wann er nach oben ausgesetzten Worten fortfährt: »Er hätte sich nicht genöthiget gesehen, chimärische Personen aus Mangel würcklicher zu erschaffen; wir hätten nicht geistliche Personen einander mit Waffen anfallen sehen, welche ihrer Natur, so fremd sind.« Ihr sehet daß alles gefaßte Aergerniß unsers Tadlers auf die schon vertheidigte Sichtbarmachung der Engel hinausläuft, welche ohne ihre poetische Vercörperung, und alles dessen, womit sie umgehen, nicht kan zuwegegebracht werden, wiewohl sie aber in der That ihrer Natur etwas fremdes und von ihr entferntes ist, doch in der Kunst der Poesie genugsam, und wie es seyn soll, gegründet ist. Auch giebt uns das Exempel der H. Scribenten selbst, von denen wir Erdichtungen von Gesichtern in eben diesem Geschmack haben, zu erkennen, daß solche an sich selbst der Ehrfurcht, die wir himmlischen und geistlichen Personen schuldig sind, nicht entgegen laufen. Da werden uns nicht nur die Engel mit einer Stimme, mit Flügeln und so weiter vorgestellet, sondern der Höchste, der Untheilbare und Unbegreifliche selbst, wird uns unter irdischen und menschlichen Gestalten[51] sichtbar gemachet, da er bald mit einem Schwerdt bald mit einem gespannten Bogen, bald auf einem Thron sitzend, von welchem Blitz und Donner loßschiessen, vorgestellet wird. Also hat auch der göttliche Prophet Ezechiel in dem Gesichte von dem cherubischen Wagen gesagt, daß das Rad desselben auf der Erden gestanden, ungeachtet er die Scene daselbst in den Himmel setzet.

Fußnoten

1 In dem 4ten B. der befreyeten Stadt Jerusalem.


2 In dem lateinischen Gedichte, der Knabe Jesus genannt.


Quelle:
Johann Jacob Bodmer: Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie und dessen Verbindung mit dem Wahrscheinlichen. Zürich 1740, S. 29-52.
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