Die 83. Histori sagt, wie Ulenspiegel dieselbige Wirtin uberred, das Ulenspiegel uff dem Rad läg.

[238] Horen, was Ulenspiegel zu Stasfurt getriben het, wan dabei leit ein Dorff, da kam er hin zu Herberg und zoch ander Kleider an und gieng in sein Herberg und vernam, in dem Huß da ston ein Rad. Da legt er sich oben daruff und bot der Wirtin ein guten Tag und fragt sie, ob sie nit etwas gehört hät von Ulenspiegeln. Sie sagtt, was sie von dem Schalck hören solt, sie möcht ihn nit nenen hören. Ulenspiegel sprach: »Fraw, waz het er Uch geton, das Ihr ihm so gram seint; doch wa er hinkam, da schied er on[239] Schalckheit nit.« Sie sprach: »Daz bin ich wol innen worden, er kam auch har und schand mir mein Hund und legt mir das Fel für daz Bier, daz er getruncken het.« Ulenspiegel sprach: »Fraw, daz ist nit wol gethon.« Die Wirtin sprach: »Es würt ihm auch schälklichen gon.« Er sprach: »Fraw, daz ist beschenen, er ligt uff dem Rad.« Die Wirtin sprach: »Daz sei Got gelobt.« Ulenspiegel sagt: »Ich bin es, ade, ich far dahin.«

Quelle:
Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel. Stuttgart 1978, S. 238-240.
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