Siebenundzwanzigster Auftritt


[243] Ponces Stube, dunkel. Ponce, Aquilar, eintretend.


PONCE. Tue, was du willst! Genug, daß ich meines Unglücks versichert bin. Ihr Glück, das Glück der Liebenden zu stören, ist fürchterliche Sünde.

AQUILAR. Sind wir nicht Liebende? stören diese Herren unser Glück nicht?

PONCE. Wird sind nicht geliebt.

AQUILAR. Wenn ich die Sache so einrichten könnte, daß Isidora ihren Geliebten ruhig empfangen könnte – freilich, auf die habe ich keine Rechte.

PONCE. Schweig, tue was du willst – ich gehe morgen nach Flandern zur Armee!

AQUILAR. Ohne dich zu erkennen zu geben?

PONCE. Wozu die Prahlerei? Tue das Deinige – auf mich hat kein Mensch mehr Rechte, seit Isidora einen andern liebt.

AQUILAR. Ich gehe auf gut Glück! Sollte ich durch Zufall sehen, ob Isidora grad oder schief im Bette liegt – so werde ich es Ihnen hinterbringen, Herr Ponce! Ab.


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Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 243.
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