1329. An Marie Hesse

[185] 1329. An Marie Hesse


Mechtshausen am Harz 3. Jan. 1902.


Meine liebe Frau Heße!

Ihre freundlichen Wünsche zum neuen Jahr erwiedere ich von ganzem Herzen: Bleiben Sie munter und gesund!

Schneller, seit ich zu hohen Jahren gekommen, geht die Zeit dahin; leise wie auf Filzschuhen, huscht sie vorüber. Nun, mit Gelaßenheit sehe ich sie ihres Weges ziehn, und so lange sie mir keine empfindlichen Rippenstöße giebt, will ich nicht schelten.

[ ...] sind gleichfalls vergnügt. Martin hat unter Leitung des Vaters seine ersten Studien begonnen; Ruth, bei der Gelegenheit, sucht auch schon ein wenig für ihre geistige Bildung zu thun; während Anneliese, die eben ein Jahr alt wurde, noch mit den üblichen materiellen Genüßen zufrieden ist. – Dem Neffen Hermann in Hattorf seine zwei Mädeln, Gertrud und Irmgard, gehen schon längst in die Schule. – Der Neffe Adolf in Verden hat eine Grete von fünf Jahren. Ihnen allen geht's gut zurzeit.

Leben Sie wohl, liebe Frau Heße! und seien Sie herzlich gegrüßt [ ...]

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 185.
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