1339. An J. Volhard

[189] 1339. An J. Volhard


Antwort an Profeßer Volhard.


Mechtshausen 8. März 1902.


Lieber alter Freund

darf auch ich wohl sagen, denn immer, die vielen Jahre her, hab ich mich gern an Sie erinnert.

Sie sind sehr krank gewesen. Hoffentlich werden Sie bald im schönen Meran die gewünschte Erholung finden.

Was mich betrifft, so wohn ich hier in der Nähe des Harzes bei meinem jüngsten Neffen, der Pastor ist, wie sein älterer Bruder, mit dem ich damals in Bozen war.

Drei nette Kinder beleben die Häuslichkeit. Vom großen Pfarrgarten aus kann man frei in's Weite sehn. Ganz nahe, auf langer Höhe, wächst ein stattlicher Buchenwald. Über's Ackerfeld weg, ein paar Stunden entfernt, liegen die bläulichen Berge.

Es geht mir gut bis jetzt. Mit Gelaßenheit, wie es dem Alter geziemt, wart ich den Wechsel der Dinge ab.

Leben Sie wohl! Besten Dank für die Photographie und den liebenswürdigen Brief.

Mit herzlichem Gruß an Sie und die Angehörigen

Ihr Wilh. Busch.


1339. An J. Volhard: Faksimile Seite 1
1339. An J. Volhard: Faksimile Seite 1
Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 189-190.
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