143. An Otto Bassermann

[89] 143. An Otto Bassermann


Lüethorst 7. Oct. 72


Mein lieber Baßermann!

Meinen Dank für Deine freundliche Sendung!

Den 1t Bogen der Jobsiade finde ich vorzüglich, besonders auch das Roth.

Wie der Titel in Tondruck sich macht, wird ja der Augenschein lehren.

Daß die IIIte Aufl. der Helene so correkt, wundert mich; da Adelmann die letzten Bogen allein corrigirt hat. Mein Bruder hat sie nicht wieder gesehn. – Den Probeband in Leder finde ich auch nicht gut. Besonders ist die Zusammenstellung des verschiedenen Roths unerträglich. –

Daß Adelmann nur für zwei Bogen Schrift hat, ist doch gar zu kümmerlich. Ich will – weiß Gott! – das Übrige aus meiner Tasche zulegen, wenn nur diese jammervolle Wirthschaft aufhört.

Daß die Bestellungen auf die Helene geringer werden, ist natürlich; namentlich, wenn die Leute ins Ungewiße drauf warten müßen, bis ihr eingeschickter Thaler Erfolg hat. Nun, du hast ja die billige Ausgabe vor; da wirds ja wohl anders werden können. Aber schmiede das Eisen, so lange es heiß ist.

Die Mettwurst, welche Du bei mir vorgefunden, war von dem ersten Delikateßenhändler in Frankfurt bezogen; prima Qualität; wie theuer, weiß ich nicht mehr. Hier am Ort ist sie jedenfalls viel schlechter. Kauft man sie in Göttingen, so hat man keine Garantie. Vielleicht komme ich nächstens selber einmal hin, werde dann genaue Forschungen über Preis und Güte anstellen und an Dich gedenken.

Herzliche Grüße

Willem

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 89.
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