1507. An Nanda Keßler

[238] 1507. An Nanda Keßler


Hattorf 6. Sept. 1905.


Meine liebe Nanda!

Für deinen Brief, der mir eben nachgeschickt wurde, sag ich Dir, eh ich heimkehre, geschwind meinen Dank. Es freut mich, daß ihr am Strande so braun geworden seid, wie frische Semmeln. – Und wie kindlich klingt das "Nandachen" als Unterschrift. Ja, ja, das macht die verjüngende See. Aber die "Ex-Nichte", was soll die denn bedeuten? Willst du etwa von mir künftig mit einem höheren Titel beehrt werden z.B. Tante, oder Großmutter gar? Du kennst mich ja. Stets dienstbeflißen, werd ich deiner Anregung gern Folge leisten.

Nur für diesmal noch: Leb wohl, liebe Nanda! Herzlichen Gruß an Dich und Nelly und Hugo

von deinem alten

Onkel Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 238.
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