1533. An Erich Bachmann

[248] 1533. An Erich Bachmann


Mechtshausen 29. März 1906.


Lieber Erich!

Also euere Geschäftsfahrten in die Umgegend sind glücklich erledigt. – Das Wetter neckt uns recht letzther. Sturm, Regen und Schnee verzögern unliebsam die Bestellung des Gartens; noch immer fliegen Flocken durch die Luft.

Trotzdem will meine Schwester übermorgen nach Hattorf, wo die jüngste Tochter meines Neffen am Palmsonntag konfirmirt werden soll.

Was ich neulich über alte Leute gesagt, war eine harmlose, aber doch wohl richtige Bemerkung. Es ist mal so. Jugend sieht jedenfalles beßer aus und ist willkommner, als hohes Alter mit seinen natürlichen Schwächen und Eigenheiten. Was mich betrifft, so bin ich bescheiden und bewahre mir wenigstens eine heitere Gelaßenheit, die jeden Andern gewähren läßt in seiner Art.

Für meinen Besuch bei euch erwarte ich mehr Wärme und daß die Vögel zu singen und die Bäume zu blühen beginnen.

Mit herzlichen Grüßen, lieber Erich, von uns allen

stets dein getr. Freund

Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 248.
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