160. An Otto Bassermann

[96] 160. An Otto Bassermann


Von der Fr. Bassermann'schen Verlagshandlung in Heidelberg heute

achthundert Thaler

erhalten zu haben, bescheinigt


Wiedensahl

d. 26 December 1872

W. Busch.


Mein lieber Baßermann.

Mit meinem Bruder, dem Mathematiker, der in den Ferien hier ist, habe ich eine Fahrt nach Berlin verabredet. Wir fahren nächsten Sonntag den 29ten von Hannover mit dem Nachmittagszuge über Stendal, bleiben bis Mitwoch den 1ten Jan. in der Kaiserstadt und gehen an diesem Tage auf demselben Wege zurück bis

Vorsfelde

im Braunschweig'schen, wo wir beim Kaufmann Grethe auf einen Tag ein zu kehren gedenken. Ein Brief von Dir könnte mich also dort erwarten, oder in Berlin treffen bei einem alten Freunde, dem

Kaiserl. Geheimsecretär

Warnecke

Schillstr. 18.

Ich gebe dir diese Notizen, weil vielleicht eine Zusammenkunft möglich wäre, entweder

1) in Berlin, oder

2) in Hannover, oder Göttingen oder Kaßel;

das letztere wäre der äußerste Punkt; lieber wäre mir Göttingen. Als letzten Termin könnte ich den Montag nach Neujahr vorschlagen.

Wenn das Holz von Darmstadt morgen ankommt, werde ich das Titelwort gleich zeichnen. – Von Schauenburg kriegte ich vorgestern seinen sämmtlichen Verlag in Prachtbänden und –– Holz zu einem neuen Titelstock, weil er den alten nicht roth drucken kann. Es ist ärgerlich, wenn man so nachträglich immer noch an den alten Geschichten herumdoctern soll. Der Probebogen zur neuen Aufl. des Antonius ist übrigens vorzüglich.

Herzliche Grüße und fröhliches Neujahr!

Willem

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 96-97.
Lizenz: