1618. An Grete Thomsen

[273] 1618. An Grete Thomsen


Mechtshausen 23. Dec. 1907.


Meine liebe Grete!

Wie traurig, daß uns klein Hildchen schon wieder verlaßen hat. Solche schmerzliche Bilder verblaßen nicht leicht. Die Zeit, die alles lindert, und die innere Kraft, die der Ursprung aller Dinge ist, müßen das Beste[273] thun. – Was soll ich viel sagen? – Ich stehe auf der Grenze von Hier und Dort, und fast kommt es mir vor, als ob beides daßelbe wäre.

Halt dich tapfer, liebe Grete, und sei herzlich gegrüßt von deinem getreuen alten

Onkel Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 273-274.
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